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Orpheus und Eurydike: „Altum Amoris Töne der Liebe" von Lajos Tar

 

Die „Orpheus-Säule" von Lajos Tar wurde 2018 im Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich bei Köln enthüllt. Der deutsch-ungarische Künstler Lajos Tar (Budapest/Köln) hat das skulpturale Metall-Objekt geschaffen. Der Maler, Bildhauer, Komponist und Gitarrenkünstler hat dabei seine vielfältigen Wirkungsbereich in diesem Projekt zu Ehren des Sängers zusammengeführt. Das Foto zeigt Tar (links) mit Museums-Direktor Marco John Bodenstein und Kuratorin Gabriele Bodenstein (Europäische Kultur Stiftung (Deutschland)

© foto¨Patrick Bodenstein /Marco-VG

 

Köln/Nörvenich (bpb) „Altum Amoris: Töne der Liebe 2018" lautet eine Inschrift auf der dem mythologischen Orpheus gewidmeten Gedenk-Säule im Museum Europäische Kunst (Deutschland) Sie ist in der Freilicht-Anlage von Schloss Nörvenich aufgestellt. Das in den Himmel ragende Metall-Objekt ist mit Säule 2,2 Meter hoch. Tar hat der legendären Gestalt als Motiv das Saiteninstrument Gitarre gewidmet. Auf der Sockelplatte ließ der Künstler den sinnvollen Satz eingravieren: „Die größten Geheimnisse des Universums kann man nur hören".

Bei der Enthüllung der Gedenk-Säule würdigte Museumsdirektor Marco J. Bodenstein, dass Lajos Tar mit diesem Werk zugleich die Themensammlung „Orpheus" erweitert hat. Dazu gehören unter anderem ein Relief „Orpheus und Eurydike" von Arno Breker sowie Originalgraphik seines Künstlerfreundes Jean Cocteau (Paris). Der „Orpheus" war eines seiner Hauptthemen in Literatur, Graphik und Film.

 

Ein Liebling der Götter und Menschen

Orpheus war nach der Überlieferung aus der Antike ein „Liebling der Götter und Menschen". Über ihn gibt es daher viele Legenden. Daran soll auch die „Orpheus-Säule" im Museum erinnern.

Nach alten Sagen bekam Orpheus von Apollon, dem Gott der Musik, eine Lyra geschenkt, die Apollon von seinem Halbbruder Hermes erhalten hatte. Unter den Sängern galt Orpheus als der beste: er betörte Götter, Menschen und sogar Tiere, Pflanzen und Steine. Man sagt heute noch: „Die Bäume neigten sich ihm zu, wenn er spielte. Die wilden Tiere scharten sich friedlich um ihn. Ja selbst die Felsen weinten angesichts seines schönen Gesangs.

Über die Lebensstationen des Orpheus sagt man: Die Argonauten nahmen ihn auf ihren Zug zur Erlangung des Goldenen Vlieses mit. Orpheus sang so schön, dass er sogar das wütende Meer und die Feinde durch den Zauber seiner Lyra bezwang. Während der Fahrt soll er mit seinem Gesang sogar die Sirenen übertönt haben.

Die Ehefrau von Orpheus' war die Nymphe Eurydike. Als Aristaios versuchte, sie zu vergewaltigen, starb sie nach der Erzählung des Dichters Vergils in den Georgica auf der Flucht durch einen Schlangenbiss, was dem Aristaios zur Last gelegt wurde. Orpheus stieg daraufhin in die Unterwelt der griechischen Mythologie" Unterwelt, um durch seinen Gesang und das Spiel seiner Lyra den Gott Hades zu bewegen, ihm seine geliebte Frau zurückzugeben. Seine Kunst war so groß, dass selbst der Höllenhund Kerberos nicht mehr bellte. So wurde ihm seine Bitte gewährt unter der von Hades und Persephone gestellten Bedingung: Er müsse beim Aufstieg in die Oberwelt vorangehen und dürfe sich n i c h t nach Eurydike umschauen. Da er jedoch die Schritte seiner Ehefrau hinter sich nicht hörte, sah er sich besorgt um. Damit war die Bedingung gebrochen. Eurydike verschwand wieder in der Unterwelt. Orpheus fiel in tiefe Trauer.

(1. November 2018)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 246, November 2018