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Arno Breker: der 20.Todestag am 13. Februar 2011

Geliebt, verehrt, geschmäht, doch unvergessen nach einem „Leben für das Schöne"

 

Von B. John Zavrel

 

Dynamisch und sportlich: Der Bildhauer Arno Breker, 1973. Das Foto entstand beim Besuch im Atelier des Künstlers.

© Foto: Marco Bodenstein

 

 

Berlin/New York. (mea) Arno Breker: der 20. Todestag! Sein Ableben vor zwei Jahrzehnten ist Anlass zu besonderem Gedenken der Getreuen in den USA in Deutschland und in Frankreich. Am Tag der Beisetzung erklärte der Schriftsteller Roger Peyrefitte im Jahr 1991 in der Friedhofskapelle: „Ganz Frankreich verneigt sich vor Arno Breker. Wir verneigen uns vor Dir, lieber Arno!" Blumengebinde aus dem In- und Ausland schmückten den Vorplatz der Kapelle. Der junge Olympia-Schwimmer Walter Kusch sprach einen „Salut der Jugend".

Im Trauerzug von der Kapelle zum Grab waren u.a. der Kunstmäzen Prof. Dr. Peter Ludwig und Frau Prof. Dr. Iren Ludwig (Köln/Aachen). Der (damals 96 Jahre alte) Schriftsteller Ernst Jünger und Freund Brekers aus der „Pariser Zeit der 40er Jahre", schickte ein prächtiges Blumengebinde. Den Sarg Arno Brekers schmückten weiße Lilien.

 

Friedliche Entschlafen: „Von Engeln geküsst"

Der Jahrhundert-Bildhauer Arno Breker war in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 1991 in Düsseldorf verschieden. „Herzversagen", hieß es. In seinem Gesicht fand sich ein sanftes Lächeln. Die heute 95jährige israelische Autorin Ruth Zucker sagte damals zum friedlichen Entschlafen: „Arno Breker wurde von Engeln geküsst und in das Paradies geleitet."

Der Alexander-Orden pour le Mérite, dessen Ehrenmitglied Breker war, schrieb in seiner Traueranzeige in Latein: „Er starb, beweint von vielen Gerechten".

Der 13. Februar ist auch der Todestag von Richard Wagner, mit dessen musikalischem Oeuvre und dessen legendärer Schwiegertochter und „Hohen Frau" von Bayreuth, Winifred Wagner, Breker sehr verbunden war.

Der 13. Februar ist zugleich auch der Geburtstag von Ernst Fuchs. Der Malerfürst und Salvador Dalí bildeten mit Breker die Künstlerfreundschaft „Das goldene Dreieck".

 

Ein Blickfang für Museums-Besucher: Das „Breker-Denkmal" auf Schloss Nörvenich bei Köln (NRW). Die monumentale Breker-Büste von M. Donst (Berlin) ist bisher der größte Porträtkopf. Das Museum ist nach der Winterpause ab 1. Mai 2011 geöffnet. Infos und Bücherlisten gibt es kostenlose unter E-Mail: Schloss-Noervenich@gmx.de

© Foto Marco Bodenstein

 

 

Heute, zwei Dekaden nach dem Tod des bedeutendsten Bildhauers der Klassischen Tradition bekennen sich drei Institutionen zum Leben und Werk von Arno Breker: Sein Museum Schloss Nörvenich, die Arno Breker Gesellschaft (ABG) Deutschland, die Arno Breker Society International (ABSI) und das US-Museum of European Art im Staat New York.

Hinzu kommen visionäre Verleger, Publizisten sowie der inzwischen betagte Editeur von Breker, Joe F. Bodenstein. Er und Mitstreiter haben durch Sachinformationen und die beständige Präsentation der Werke in unzähligen Ausstellungen in Europa, Japan und Amerika die Breker-Renaissance nach dem „Untergang" bewirkt. Es ist nur zu beklagen, dass nach dem Tod des Meisters die materiellen und geistigen Erben des Kunst-Genies nicht so zusammenwirken, wie es im Sinne des künstlerischen Vermächtnisses von Brekers angebracht wäre. So hat eine „Zeit des Vergessens" begonnen. Die politischen Feinde des Künstlers können sich darüber nur freuen, dass sich ein Teil der alten Gefolgschaft im Zwist befindet.

 

Kritik, Hass und Neid über den Tod hinaus

Die Gestalt Arno Brekers und sein künstlerisches Wirken im „Dritten Reich", wird heute im Jahr 2011 immer noch sehr kontrovers diskutiert. Der Vorwurf aus dem offiziellen Kunstbetriebes in der Bundesrepublik lautet 2011 weiterhin: „Arno Breker hat als Günstling von Adolf Hitler dem Nazi-Regime gedient." Die monumentalen Bronzefiguren und Reliefs für die Neugestaltung Berlins nach Plänen Hitlers sowie seines Chefarchitekten und späteren Rüstungsministers Albert Speer sind weiterhin ein Teil des auch weltweit bewunderten Werkes von Arno Breker,

Dagegen fanden und finden Argumente kaum Gehör:, wie etwa: Breker sei durch sein Kunstschaffen schicksalhaft in das „Strahlungsfeld der Politik" geraten.

Schließlich fügte sich Arno Breker laut Zeitzeugen in sein „Schicksal" nach 1945.. Er konzentrierte sich vorrangig auf die künstlerische Arbeit. Zugleich vermied er juristischen Streit und Prozesse, um nicht für sein Kunst der „Neuen Schule" wertvolle Zeit zu verlieren. So entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg Porträts bedeutender Zeitgenossen. Hinzu kam ein vielfältiges Werk an neuen Bronzen für Kunstsammler sowie ein beachtliches graphisches Oeuvre. Heute informieren zahlreiche Bücher und Kataloge über Leben und Werk des Künstlers.

Die Angriffe gegen Breker nach Kriegsende kamen stets vor allem auch von zeitgenössischen Künstlern und Intellektuellen. Manchen von ihnen wurde daher „Neid auf den Erfolgreichen" oder „krankhafter Hass" unterstellt.

Anmerkung: Sie können kostenlos eine Bücherliste bestellen mit Publikationen von und über Arno Breker. In Europa E-Mail schloss-noervenich@gmx.de

In den USA und Kanada E-Mail: zavrel@meaus.com (Bücher in Französisch, Englisch und Deutsch)

 

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 164, February, 2011