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Fritz Pleitgen ist neuer Präsident der Deutschen Krebshilfe

In der Tradition von Mildred Scheel: Ex-Rundfunkintendant führt Ehrenamt für fünf Jahre

 

Von Parlamentskorrespondent Joe F. Bodenstein

 

Das höchste Ehrenamt in seinem sozialen Engagement hat Fritz Pleitgen im März 2011 übernommen: Er wurde Präsident der DeutschenKrebshilfe (German Cancer Aid). Die Mitgliederversammlung der „größten Bürgerinitiative gegen Krebs in Europa" wählte ihn für fünf Jahre. Sein Vorgänger in diesem Amt war Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen. Pleitgen versicherte, er werde im Sinne der Krebshilfe-Gründerin Dr. Mildred Scheel wirken, die er als Journalist persönlich kannte und schon damals in ihrem Einsatz für krebskranke Menschen unterstützte.

Foto WDR/Marco/Bonn

 

 

Berlin/Bonn (bpb) Der ehemalige Rundfunkintendant Fritz Pleitgen ist neuer Präsident der Deutschen Krebshilfe. Die Mitgliederversammlung der von der Ärztin Dr. Mildred Scheel gegründeten Hilfsorganisation hat den Medienmann für fünfJahre in das hohe Ehrenamt gewählt. In Übereinstimmung mit der Mitgliederversammlung hat Hans-Peter Krämer als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe nach der Wahl erklärt: Pleitgen ist die richtige Wahl. Dies erhoffen sich alle Menschen, die in den letzten Jahrzehnten die Deutsche Krebshilfe durch ihre Spenden und ihre Treue als Mitglieder zur „größten Bürgerbewegung gegen Krebs in Europa" gemacht haben.

 

Der Ehemalige WDR-Intendant zeigt sich in seiner ersten Erklärung nach der Wahl der verantwortungsvollen Aufgabe bewusst. „Vor Krebs haben die meisten Menschen große Angst. Doch die Bekämpfung dieser Krankheit hat große Fortschritte gemacht", sagte der 73jährige. „Die Diagnose Krebs muss heute kein Todesurteil mehr sein. Mehr als die Hälfte der Krebs-Patienten wird dauerhaft wieder gesund. Dazu hat nicht unwesentlich die Deutsche Krebshilfe beigetragen. Dieses Wirken zu unterstützen, ist mir eine Ehre", betonte der Medienmann.

 

Vier tragende Säulen der Krebshilfe

Die Erfolge der Deutschen Krebshilfe für die Menschen beruhen auf vier tragenden Säulen: die Außenrepräsentanz durch den Präsidenten, die Sachkompetenz durch Vorstand und Gremien, die Hauptgeschäftsführung für die Kernbereiche Finanzen und Verwaltung sowie die Presse-und Öffentlichkeitsarbeit mit aktueller Aufklärung der Bürger über Krebsbekämpfung und wirkungsvolle Vorbeugung. Die sachliche und stets aktuelle Informations- und Medienarbeit wird als ein wichtiges Kommunikationsmittel zwischen der Anti-Krebs-Organisation und den Bürgern geschätzt..

Vorstandsvorsitzender Krämer bewertete den neuen Präsidenten Pleitgen optimistisch: „Er hat sich nicht nur einen guten Namen als Reporter, Moderator und Rundfunkmanager gemacht, sondern sich auch stark für soziale, kulturelle und humanitäre Belange engagiert. Mit seiner Bekanntheit und seinem Ansehen wird Fritz Pleitgen die Anliegen der Deutschen Krebshilfe überzeugend in die Gesellschaft und Medien tragen können."

 

Zwei wichtige Garanten für die Realisierung der gemeinnützigen Ziele der Deutschen Krebshilfe: Vorstandvorsitzender Hans-Peter Krämer und Hauptgeschäftsführer Gerd Nettkoven (rechts). Dem Lebenswerk von Mildred Scheel verpflichtet, sind sie seit Jahrzehnten auch für Bürgernähe im Sinne der Gründerin bekannt.

Foto: bpb-press, Berlin

 

 

Leben, Karriere und ehrenamtliches Wirken

Pleitgen, am 21. März 1938 geboren, schaut auf eine beständige berufliche Karriere zurück. Er war ARD-Korrespondent in Moskau, Ostberlin, Washington und New York. Anschließend wurde er Fernseh-Chefredakteur, Hörfunkdirektor und Intendant des Westdeutschen Rundfunks. In den Jahren 2001 und 2002 war er Vorsitzender der ARD und von 2006 bis 2008 Präsident der Europäischen Rundfunkunion. Von 2007 bis 2010 leitete er als Chef der RUHR.2010 GmbH mit Erfolg die Organisation der Europäischen Kulturhauptstadt „Essen für das Ruhrgebiet".

Zu Pleitgens Lebenslauf gehört sein großes gesellschaftliches Engagement. Dazu haben ihn auch die vorbildlichen Leistungen von Mildred Scheel angeregt, die er persönlich kann. Der jetzige Krebshilfe-Präsident hat sich bereits früher ehrenamtlich aktiv an Hilfsaktionen beteiligt und Projekte wie den Bau einer Kinder-Krebsklinik am Ural und die Einrichtung eines Dorfes für Kriegsflüchtlinge vom Balkan engagiert .Ferner setzt er sich intensiv für die Integration der Bürgerinnen und Bürger ausländischer Herkunft ein.

Die Krebsbekämpfung betrachtet Fritz Pleitgen als wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Die Krankheit trifft die Menschen meist unvorbereitet. Eine Organisation wie die Deutsche Krebshilfe trägt dazu bei, den Betroffenen berechtigte Hoffnung auf Heilung zu geben. Die Arbeit unterstütze ich gerne. Meine Vorgänger, angefangen von Mildred Scheel, werden mir dabei Vorbilder sein", erklärte Fritz Pleitgen.

Die Deutsche Krebshilfe e.V. wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründet. Die ehemalige First Lady der Bundesrepublik hatte das Präsidentenamt der gemeinnützigen Organisation bis zu ihrem Tod im Jahre 1985 inne. Von 1985 bis 1999 war Dr. Helmut Geiger Präsident der Deutschen Krebshilfe. Im Jahr 2000 übernahm Professor Dr. Dagmar Schipanski für zehn Jahre das Präsidentenamt. Ihr folgte Professor Dr. Harald zur Hausen (vom 1. Januar 2010 bis zum 30. Juni 2010). Dieses Präsidentenamt ist ein Ehrenamt. Informationen über die Arbeit und Projekte der Deutschen Krebshilfe finden Interessierte unter www.krebshilfe.de

 

In Deutschland erkranken jährlich 436.000 Menschen an Krebs

210.000 sterben an der Krankheit. Die Deutsche Krebshilfe finanziert ihre Aktivitäten ausschließlich aus freiwilligen Zuwendungen aus der Bevölkerung. Sie leistet krebskranken Menschen und ihren Familien rasche und unbürokratische Hilfe, sie fördert Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und der psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. (03. 05.2011)

 

  

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 166, May, 2011