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Barack Obama: Euro-Krise ist Chef-Sache

US-Präsident erneut in Europa--Lob für deutsche Bundeskanzlerin

 

Von B. John Zavrel

 

US-Präsident Barack Obama spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel Mut zu, die Krise um die europäische Einheitswährung Euro zu bewältigen. Die deutsche Regierungschefin hat diesen Beistand nötig, denn die Bevölkerung in der Bundesrepublik denkt anders über die Rettung des hochverschuldeten EU-Staates Griechenland. In Internetforen wird die Forderung der Kritiker immer stärker: werft die Griechen raus aus der Euro-Zone!

(Foto: Press-Pool)

 

 

Cannes/Washington(mea) US-Präsident Barack Obama ist erneut nach Europa gereist, um sich an den Beratungen über die Krise um die europäische Einheitswährung Euro einzuschalten. Das Thema ist für Obama „Chef-Sache", heißt es in diplomatischen Kreisen. Tatsache ist: Finanzschwierigkeiten in Europa wirken sich nachhaltig auch auf die USA aus. Arbeitsplätze und Exporte sind gefährdet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, bei dem G-20-Treffen Anfang November 2011 in Cannes, die USA und Deutschland hätten in der Frage der globalen Wirtschaftsstabilität die gleichen Interessen. Sie gingen daher über die Themen Euro und Europa weit hinaus.

Obama sieht offensichtlich in Deutschland und Frankreich starke Verbündete in dem Bemühen, wieder alles in Ordnung zu bringen! Besorgnis besteht jedoch allgemein über die kritische Haltung in der deutschen Bevölkerung. Sie protestiert immer mehr dagegen, zum Beispiel den hoch verschuldeten Staat Griechenland mit Milliarden Euro aus Steuergeldern zu finanzieren. Gleichzeitig nimmt die Armut in Deutschland zu.

Dabei wird die Schuld auch auf den hohen Anteil von Ausländern wie Menschen aus der Türkei und den ehemaligen Ostblockstaaten zurückgeführt. Es ist Kritik zu hören: die deutschen Politiker betreiben eine „Politik gegen die Bevölkerung in der Bundesrepublik". Politische Beobachter sehen diese Entwicklung zur möglichen steigenden „Ausländerfeindlichkeit zum Ausländerhass" mit großer Sorge.

 

USA setzten besonders auf Frankreich und Deutschland

In Cannes hat US-Präsident Barack Obama die Rolle von Bundeskanzlerin Angela Merkel in der europäischen Kontroverse betont. "Ohne Angelas Führungskraft hätte es nicht diese Fortschritte gegeben, wie wir sie auf dem Brüsseler Gipfel gesehen haben", sagte Obama am Rande des G-20-Gipfels in Cannes. Es gehe nun aber nicht nur um die Stabilität in der Euro-Zone, sondern um Fortschritte weltweit. Merkel stimmte bei dem Gipfeltreffen mit Obama überein.

Obama forderte, man müsse über die weltweite wirtschaftliche Entwicklung reden und darüber, "wie man Menschen in Arbeit bringt". Obama würdigte erneut die "praktische Vernunft" von Merkel. Sie verkörpere nicht nur die deutsche, sondern auch eine "weltweite Führungsrolle".

Präsident Barack Obama glaubt nach dem jüngsten Treffen in Frankreich fest daran, dass die Europäer die Schuldenkrise erfolgreich meistern können. In einem gemeinsamen Interview mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy wies Obama auch im französischen Fernsehen darauf hin, dass die Krise und ihre Lösung für die Vereinigten Staaten eine grosse Bedeutung habe: "Europa ist unser wichtigster Handelspartner", gab Obama offen zu.

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 172, November 2011