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Deutsche Krebshilfe und Krebsgesellschaft: Kooperation für die Menschen

Erste Vereinbarung in Berlin unterzeichnet. Im Geiste von Mildred Scheel

Von bpb-Korrespondent Marco J. Bodenstein

 

 

Gruppenbild der „Macher" am 2. Juli 2012 in Berlin bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Hans-Peter Krämer (links) stellt sich mit dem Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft Prof. Dr. Werner Hohenberger und weiteren Führungspersönlichkeiten beider Organisationen zum Gruppenfoto. Mit dabei an diesem historischen Tag DKG-Generalsekretär Dr. Johannes Bruns (Dritter von links). Daneben stehen Krebshilfe-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Otmar Wiestler und Gerd Nettekoven (rechts), Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

Foto: Tanja Schmitzler/Marco-VG.

 

 

Berlin/Frankfurt/Main (bpb) Ein historischer Schritt im Kampf gegen den Krebs in der Bundesrepublik: Die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft vereinbaren eine verstärkte Kooperation. Am 2. Juli 2012 wurden die Verträge auf einer Internationalen Pressekonferenz im Regierungsviertel Berlin unterzeichnet.

„Damit findet ein Schulterschluss zweier Organisationen statt, die sich seit Jahrzehnten auf unterschiedlichen Ebenen für Krebs-Patienten engagieren: die Deutsche Krebsgesellschaft als Medizinische Fachgesellschaft und wir als Hilfs- und Förderorganisation", sagte Hans-Peter Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, bei dem Treffen im Haus der Bundespressekonferenz in der Hauptstadt.

Das gemeinsame Wirken in den letzten Jahren im Rahmen des Nationalen Krebsplans haben die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft dazu veranlasst, in Zukunft im Sinne der Patienten eine noch stärkere Kooperation einzugehen. Dies wird auf dem Gebiet der Krebsinformation, bei der Durchführung von Informationsveranstaltungen und Kongressen, bei gesundheits- und wissenschaftspolitischen Aktivitäten und bei anderen grundlegenden Projekten geschehen, erklärte der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, Professor Werner Hohenberger, vor der Presse. Er erinnerte an das Wirken beider Organisationen im Nationalen Krebsplan des Bundesministeriums für Gesundheit. „Er ist ein hervorragendes Beispiel für die effektive Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebshilfe", sagte Hohenberger.

Die Zusammenarbeit der Krebshilfe und der Krebsgesellschaft ist nach Meinung von Zeitzeugen der Gründerjahre durchaus im Sinne der Ärztin Mildred Scheel, die als Frau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel die Deutsche Krebshilfe ins Leben gerufen hatte. Für sie galt vom Anfang an: Wir arbeiten mit allen Stellen und Institutionen zusammen, die Gemeinsinn zeigen sowie das Wohl der Menschen und vor allem der Krebskranken im Auge haben." Kurz nach Gründung der Deutschen Krebshilfe als „Bürgerinitiative" hatte Dr. Mildred Scheel die ersten Konferenzen mit internationalen Krebsexperten im Wissenschaftszentrum Bonn veranstaltet. Das war damals erstmalig und leitete die Wende zur globalen Zusammenarbeit ein. Das erklärte Ziel der 2012 beschlossenen Zusammenarbeit zweier führender Organisationen ist: "Gemeinsam wirken, Synergien nutzen, Expertise bündeln". Dabei bleibt die Unabhängigkeit beider Institutionen gewahrt.

 

Für die Deutsche Krebsgesellschaft unterzeichneten DKG-Generalsekretär Dr. Johannes Bruns (links) und DKG-Präsident Prof. Werner Hohenberger die Kooperationsvereinbarung. Der „Schulterschluss" im Kampf gegen den Krebs ist besiegelt.

Foto: Bildschön Berlin/Marco-VG

 

88,2 Millionen Euro durch Spendentreue der Bürger

Zeitgleich mit dem Kooperationsvertrag legte die Deutsche Krebshilfe eine Erfolgsbilanz 2011 vor. Das Spendenergebnis betrug 88,2 Millionen Euro und bekräftigt die Spendentreue der Deutschen. Damit hat die Organisation 155 neue Projekte gefördert und so die Versorgung krebskranker Menschen in der Bundesrepublik Deutschland weiter verbessert.

„Nach Angaben des Deutschen Spendenrats ist die Spendenbereitschaft in Deutschland im letzten Jahr gesunken. Umso mehr freut es uns, dass wir unsere Einnahmen auch in diesem Jahr wieder auf einem hohen Niveau halten konnten", sagte Dr. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe, auf der Jahres-Pressekonferenz der Organisation in Berlin.

Den größten Posten der Einnahmen stellten die Erbschaften und Vermächtnisse mit 38,3 Millionen Euro dar. 22,7 Millionen Euro erhielt die Deutsche Krebshilfe aus Einzelspenden und Mitgliedsbeiträgen. Aus Veranstaltungen, Aktionen, Kondolenzspenden, Bußen und Jubiläen flossen ihr 6,2 Millionen Euro zu. „Unsere Organisation verzichtet bei ihrer Mittelakquise konsequent auf Spendenwerbung auf Provisionsbasis. Spenden der Pharmaindustrie nehmen wir nicht entgegen, um unabhängig bleiben zu können. Spenden der Tabakindustrie lehnen wir ab, da Rauchen nachweislich krebserregend ist", erklärte Krebshilfe-Präsident Dr Fritz Pleitgen.

Gemäß ihrem Motto „Helfen. Forschen. Informieren." hat die Deutsche Krebshilfe mit den ihr anvertrauten Zuwendungen aus der Bevölkerung neue Projekte auf allen Gebieten der Krebsbekämpfung unterstützt. „Wahrgenommen wurden wir im vergangenen Jahr aber auch mit unseren Präventionsbotschaften insbesondere zu den Themen Nichtrauchen und UV-Schutz, sowie mit der Förderung Onkologischer Spitzenzentren", berichtete Vorstandsvorsitzender Krämer.

 

Hohes Niveau der Krebsforschung weiter steigern

Eines der Hauptanliegen der Deutschen Krebshilfe ist es, das hohe Niveau der Krebsforschung in Deutschland weiter zu steigern und die gewonnenen Erkenntnisse schnellstmöglich den Betroffenen zu Gute kommen zu lassen. „Innovative und zukunftsträchtige Forschungsprojekte zu erarbeiten und durchzuführen ist das  Ziel zahlreicher Wissenschaftler und Forschergruppen an deutschen Kliniken und Forschungsinstituten, die wir jährlich unterstützen", berichtete Professor Dr. Otmar Wiestler, Vorsitzender des Beirats der Deutschen Krebshilfe. Alleine im Geschäftsjahr 2011 investierte die Deutsche Krebshilfe rund 31,8 Millionen Euro in eine Vielzahl hochwertiger onkologischer Forschungsprojekte. Das macht die Organisation zum größten privaten Drittmittelgeber in diesem Bereich in Deutschland.

Darüber hinaus stellte die Deutsche Krebshilfe für Kinderkrebs-Projekte 3,2 Millionen Euro bereit. 4,8 Millionen Euro flossen in den Härtefonds. Dieser Fonds kann von Menschen in Anspruch genommen werden, die durch eine Krebserkrankung in finanzielle Not geraten sind. Für die in der Bevölkerung sehr gefragte Aufklärung und Information stellte die Deutsche Krebshilfe im letzten Jahr 5,7 Millionen Euro bereit.

„In der Krebsbekämpfung ist die Deutsche Krebshilfe zu einem der wichtigsten Gesprächspartner der Gesundheits- und Forschungspolitik geworden", erinnerte der Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken in Deutschland jährlich 490.000 Menschen neu an Krebs, 219.000 starben im Jahr 2011 an den Folgen dieser Erkrankung. Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs sind die häufigsten Krebsarten bei Frauen. Männer erkranken besonders häufig an Prostatakrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs. Experten schätzen, dass rund zwei Drittel aller Krebskrankheiten durch Verzicht auf das Rauchen, gesunde Ernährung, Bewegung und einen vorsichtigen Umgang mit der Sonne vermieden werden könnten. Früh erkannt, haben viele Krebserkrankungen eine große Heilungschance, betonten Krebsexperten.

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 180, August 2012