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Deutsche Krebshilfe ermöglicht das erste zentrale Krebsregister

Bundesgesundheitsminister Bahr würdigt Pionierleistung im Kampf gegen den Krebs

 

Von Parlamentskorrespondent Joe F. Bodenstein

 

Der deutsche Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) fand Lob und Anerkennung für die Deutsche Krebshilfe, die ein verlässlicher Partner in der Gesundheitspolitik ist. Das hat die von der Ärztin Dr. Mildred Scheel gegründete Hilfsorganisation erneut dadurch bewiesen, dass sie ab 2013 insgesamt 7,2 Millionen Euro für den Aufbau eines flächendeckenden Krebsregisters bereit stellte. Damit werden Spendengelder aus der Bevölkerung zum Nutzen von Krebspatienten gezielt eingesetzt. Das Foto zeigt Minister Bahr mit EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg bei einem Arbeits-Besuch bei der Kommission der Europäischen Union in Brüssel. Deutschland ist ein richtungsweisendes Mitglied der EU.

Foto presse-pool

 

 

Berlin/Bonn (bpb) Deutschland erhält ein flächendeckendes zentrales klinisches Krebsregister. Diese fachlich unabhängige Einrichtung wird alle wichtigen Daten, die im Verlauf einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung anfallen erfassen. Die Aufzeichnungen dienen dann der Qualitätssicherung bei der Versorgung krebskranker Menschen. Die Realisierung dieser wichtigen Einrichtungen ist der Deutschen Krebshilfe (DKH) zu verdanken, die für die Anschubfinanzierung ab 2013 insgesamt 7,2 Millionen Euro aus Spendengeldern der Bürger bereitstellt. Die Bundesländer übernehmen zehn Prozent der Erstinvestitionen, nämlich insgesamt 800.000 Euro.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat die zugesagte Finanzierung durch die Deutsche Krebshilfe in Höhe von 90 Prozent der Einrichtungskosten als eine Pionierleistung im Kampf gegen den Krebs gewürdigt. Auf einer Pressekonferenz in Berlin sagte der Minister: „Ich freue mich sehr, dass wir in den gemeinsamen Gesprächen zwischen Bund, Ländern und der Deutschen Krebshilfe e.V. ein so positives Ergebnis erzielen konnten." Der FDP-Politiker dankte ausdrücklich der Deutschen Krebshilfe, „die mit ihrem finanziellen Engagement mit dafür sorgt, dass wir beim Aufbau der klinischen Krebsregister einen großen Schritt vorankommen". Die vorbildliche Einigung zeige, dass die Absichten des geplanten Krebsfrüherkennungs- und Registergesetzes eine breite Unterstützung finden. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen weitere Fortschritte zu erzielen."

 

Wichtiger Partner der Gesundheitspolitik in der Bundesrepublik ist die Deutsche Krebshilfe. Das Foto zeigt den Vorstandsvorsitzenden Hans-Peter Krämer (Mitte) mit Krebshilfe-Präsident Fritz Pleitgen und Krebshilfe-Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven (links). Sie ermöglichten gemeinsam die Startfinanzierung eines bundesweiten Krebsregisters, das für die Behandlung von Patienten von Nutzen ist.

Foto: Marco-VG, Bonn

 

Dank der Länder und Würdigung von Mildred Scheel

Hans-Peter Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, erinnerte nach dem Einvernehmen über die Finanzierung daran, dass Krebshilfe-Gründerin Dr. Mildred Scheel bereits 1982 den zügigen Ausbau von klinischen und flächendeckenden Krebsregistern zur Sicherstellung einer Patientenversorgung auf hohem Niveau gefordert habe. „Heute ist der Moment zum Greifen nah. Mittels der erhobenen Daten wird es möglich sein, sowohl auf individueller Ebene die Qualität der Therapie zu optimieren als auch die Krebsbehandlung in einer Region durch das Aufspüren von Defiziten und Engpässen auf kollektiver Ebene zu verbessern", betonte Krämer.

Der Saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm, Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz, erklärte: „Trotz schwieriger Finanzlagen haben sich die Länder einstimmig zum Nationalen Krebsplan und der flächendeckenden Einführung klinischer Krebsregister bekannt. Damit ist der Weg frei, eine bundesweit vergleichbare Datengrundlage zu schaffen, von der langfristig alle Akteure im Gesundheitswesen einschließlich der Betroffenen profitieren."

Minister Storm dankte im Namen der Bundesländer der Deutschen Krebshilfe „für die großzügige finanzielle Unterstützung des Auf- und Umbaus klinischer Krebsregister in Deutschland". Nun seien Bund und Länder gemeinsam gefordert, die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, so dass das Herzstück des Nationalen Krebsplans im Sinne der Patienten zügig umgesetzt werden könne.

Ausgangspunkt für den Gesetzentwurf ist der Nationale Krebsplan, den das Bundesministerium für Gesundheit (Berlin) im Juni 2008 gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren initiiert hat. Ziel ist ein effektives, aufeinander abgestimmtes und zielorientiertes Handeln bei der Bekämpfung von Krebs.

Der Entwurf des Krebsfrüherkennungs- und Registergesetzes befand sich zum Jahreswechsel 2012/2013 in der parlamentarischen Beratung. Das Gesetz soll in der ersten Jahreshälfte 2013 in Kraft treten.

 

Mitgestaltung der Gesundheitspolitik

Mit der gesicherten Startfinanzierung flächendeckender Krebsregister in der Bundesrepublik hat die Deutsche Krebshilfe erneut ihr konstruktives Mitwirken in der Gesundheitspolitik gezeigt.

In Deutschland erkranken jedes Jahr fast 490.000 Menschen neu an Krebs. Im Jahr 2010 sind 218.889 Menschen daran gestorben. Die HYPERLINK "http://www.krebshilfe.de" www.krebshilfe.de bietet umfangreiches Informationsmaterial kostenlos an. Sie ermutigt immer wieder zur Vorbeugung gegen diese Volkskrankheit. Ferner weist sie die Menschen immer wieder auf die gesetzlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen hin. Sie haben das Ziel, Tumoren in möglichst frühen Entwicklungsstadien aufzuspüren. Denn früh erkannt „sind Brust-, Darm-, Haut-, Gebärmutterhals- und Prostatakrebs zumeist gut heilbar", erklärte der Krebshilfe Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven. Frühe Krebsstadien lassen sich nach Angaben von Krebsexperten außerdem schonender behandeln als Stadien, in denen bereits Tochtergeschwülste entstanden sind.

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 185, January 2013