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Geburtstag in Israel: Ruth Zucker 90 Jahre

Autorin von „Meine sieben Leben" als Kosmopolitin gewürdigt

 

 

Ruth Zucker an ihrem 90. Geburtstag in Tel Aviv. Sie liest die in ein Buch gebundenen Glückwünsche aus aller Welt. Das Buch war so groß wie ein Exemplar der Heiligen Bibel.

Photograph: Pia Vogel, Marco-VG

 

Jerusalem/Berlin (bpb) Die israelische Autorin Ruth Zucker hat zum 90. Geburtstag im Juni 2004 Glückwünsche aus aller Welt erhalten. Die in Bonn geborene Jüdin hatte sich nach 1945 stark für die deutsch-jüdische Versöhnung eingesetzt und erhielt zahlreiche Anerkennungen. Der Kanzler des Internationalen Alexander-Ordens für Kunst und Wissenschaft, Konsul B. John Zavrel (New York) würdigte die Jubilarin als „vorbildliche Kosmopolitin". Sie habe sich „um den Aufbau eines neuen Israel sehr verdient gemacht und durch ihr aktives Engagement für Israel bereits in jungen Jahren großen Mut bewiesen", sagte Zavrel in einer Grußbotschaft.

Ruth Zucker ist eine der wenigen „Ritterinnen" (Knights) im Alexander-Orden mit dem Titel Lady Alexandra. Mitbegründerin der von Roger Peyrefitte 1990 modernisierten Ordens-Gesellschaft ist die Theologin Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann.

John Gilbert Bodenstein, der Präsident der Europäischen Kultur Stiftung Berlin (EKS) dankte Ruth Zucker für ihre Treue und ihr Vertrauen zu Deutschland seit der Kanzlerschaft von Konrad Adenauer. „Wie Adenauer als Staatsmann der große Versöhner mit Israel war hat Ruth Zucker in Wort und Tat bewiesen, dass auf der Grundlage von Achtung und Respekt ein Neubeginn der deutsch-jüdischen Beziehungen und Freundschaft möglich ist und erfolgen musste."

Die deutsche Autorin Jutta Vogel (Berlin) führte eine Delegation, die zum 90. Geburtstag der Jubilarin nach Jerusalem gereist ist. Sie brachte ein dickes Album voller Glückwünsche mit, die Freunde und Bekannte von Ruth Zucker geschrieben hatten. „Das Buch wirkte wie die Heilige Bibel. Frau Zucker war sehr berührt von der Zuneigung, die sie nun auch noch als alte Dame erhält", berichtete Jutta Vogel von der Reise in das Heilige Land.

 

Von Deutschland in die Welt: USA, Asien und Europa

Ruth Zucker wurde 1914 als Kind jüdischer Eltern in Bonn am Rhein geboren. Sie wuchs in einem großbürgerlichen Geschäftshaushalt auf. Mit acht Jahren kam sie auf die internationale Schule nach Lausanne, später nach Genf. Sie verbrachte einen Teil ihrer Schulzeit auch in den USA. Im Alter von 14 Jahren gehörte sie einem Kreis junger Leute um Mahatma Gandhi an und begann sich mit indischer Religion und Philosophie zu befassen.

Schließlich kehrte sie zum Studium der Psychologie nach Genf zurück. 1933 wanderte ihr Verlobter, ein Arzt, nach Palästina aus. Sie folgte ihm 1934 illegal, weil die Engländer niemand mehr in die Region lassen wollten. Von 1950 bis 1951 war sie in London für den "Jewish Chronicle" tätig. Den Journalistenpass besitzt sie heute noch.

In Palästina wie später in Israel arbeitete Ruth Zucker als Psychologin, Graphologin und schließlich Astrologin. Sie entwickelte eine Methode für die graphologisch-psychologische Analyse der hebräischen Schrift und veröffentlichte als erste ein Lehrbuch darüber. Seit den 70er Jahren war sie regelmäßig in Deutschland, wo sie sich als Graphologin und Astrologin wachsenden Ruhm erwarb. Sie trat häufig in Funk und Fernsehen auf. Sie veröffentlichte unter anderem ihre Selbstbiographie „Meine Sieben Leben".

In der renommierten „Süddeutschen Zeitung" war die Rezensentin Birgit Weidinger von Ruth Zuckers Autobiographie begeistert. Sie hob besonders hervor, dass die Autorin auch über ihre Agententätigkeit für die israelische Untergrundorganisation „Haganah" berichtet. Sie sei eine Pionierin beim Aufbau des Staates Israel gewesen. Die Schilderungen der Autorin eröffneten ein breites Zeitspektrum und seien „von großem dokumentarischen Wert", schrieb Weidinger in einer Buchbesprechung.

 

Copyright 2004 West Art, Prometheus 94/2004

 

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Nr. 94, Winter 2005