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Hitlers Künstler: Bildhauer Schmid-Ehmen

Der Schöpfer des Adlers mit dem Hakenkreuz

 

 

Hoheitszeichen von Schmid-Ehmen. Solche kleine Formate aus Gips oder Bronze gab Adolf Hitler als Staatsgeschenke an hochrangige Besucher. Die Abbildung zeigt ein leicht lädiertes Exemplar, das den Sturm der siegreichen alliierten Soldaten überstanden hat.

Foto: Schmid-Ehmen-Archive/Marco-VG.

 

München (bpb) Kurt Schmid-Ehmen hat als Bildhauer im Dritten Reich einen besonderen Rang erreicht. Er war der Schöpfer des Staatsemblems: Adler mit Hakenkreuz. Adolf Hitler war von der klassisch, strengen Art der Darstellung des Adlers begeistert. Ihm gefiel die neue Form des seit Jahrtausenden als Hoheitszeichen geltenden Adler am besten von allen Vorschlägen.

Die hohe Gunst des Führers musste Schmid-Ehmen nach 1945 mit lebenslanger Diffamierung bezahlen. Seine Ehefrau Hetty (geborene Haelssig,), die den Meister viele Jahre überlebte, bemühte sich vergebens um öffentliche Anerkennung und Würdigung ihres Mannes. Selbst nach ihrer Krebserkrankung verließ die alte Künstlerwitwe nicht die Hoffnung auf eine öffentliche Würdigung von Leben und Werk. Sie hoffte vergebens.

Schmid-Ehmen (1901-1968) war mit seinem Schaffen in der Nazi-Zeit zu sehr abgestempelt. Die von ihm gestalteten NS-Hoheitszeichen befanden sich in der von Albert Speer in Berlin erbauten Neuen Reichskanzlei, auf Parteitagsgelände sowie an und in öffentlichen Gebäuden. Der Bildhauer war in den Jahren von 1937 bis 1944 regelmäßig mit Werken im Haus der Deutschen Kunst in München vertreten. Darunter befanden sich auch Porträtbüsten. Sein Ruf als Porträtist veranlasste Parteigrößen wie unter anderen Gauleiter Julius Streicher, sich von Schmid-Ehmen porträtieren zu lassen. 1943 war die Büste des Schriftstellers Hans Zöberlein (Material Zink) im Saal Nr. 37 im Haus der Deutschen Kunst ausgestellt.

Hans Zöberlein (1. 9. 1895, Nürnberg bis 13. 2. 1968, München) hatte sich bereits im Ersten Weltkrieg an der Westfront gegen Frankreich hohe Auszeichnungen verdient. 1921 trat er der NSDAP bei. Über das Kriegserlebnis in den Materialschlachten und die anschließende nationale Bewegung in Deutschland schrieb Zöberlein den Kriegsroman „Glaube an Deutschland" in zwei Bänden (1931) Adolf Hitler verfasste dazu ein Vorwort. Im Jahr 1948 wurde Zöberlein in der US-Besatzungszone Bayern zum Tode verurteilt, weil er kurz vor Kriegsende in Penzberg (Bayern) mehre kapitulationswillige Zivilisten erschießen ließ. Zöberlein wurde später jedoch zu lebenslänger Haft begnadigt und 1958 entlassen.

 

Mit 66 Jahren verbittert gestorben

 

Die Nackten und die Schönen. Figuren von Schmid-Ehmen für die Kunstsammlung von Adolf Hitler.

Foto Schmid-Ehmen-Archive/Marco-VG.

 

Kurt Schmid-Ehmen wurde am 23. Oktober 1901 in Torgau an der Elbe geboren. Nach dem Abitur in Bitterfeld studierte er ab 1918 in Leipzig, Weimar und München. Bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Schmid-Ehmen ein angesehener Kunstschaffender. 1931 hatte er als Meisterschüler des Bildhauers Bernhard Bleeker die Kunstakademie München verlassen. Sein öffentlicher Aufstieg begann ab 1937 mit der Weltausstellung in Paris, wo er einen Grande Prix der Republique Francaise erhielt.

Schmid-Ehmen schuf in der NS-Zeit auch Plastiken und Relief, die sich für die Ausgestaltung von Staatsgebäuden eigneten. Doch die Haupteinnahmequelle schien aus der Gestaltung von Reichsadlern und Porträtbüsten zu kommen.

Nach 1945 konnte der als „Reichsstuckateur" verunglimpfte honorige Künstler durch die Gestaltung von Grabmälern und mehr sakralen Arbeiten seinen Unterhalt bestreiten. Die offiziellen Kunstbeamten und staatlichen Kunsthistoriker in der neuen Demokratischen Gesellschaft waren Schmid-Ehmen gegenüber gnadenlos. Sein übriges Kunstschaffen zählte für sie nicht. Am 15. Juli 1968 verstarb Schmid-Ehmen verbittert in Starnberg (Bayern) Er stand erst im 66. Lebensjahr.

(Archive-Nr.51004)

 

Copyright 2004 West Art, Prometheus 94/2004

 

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Nr. 94, Winter 2005