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Krebshilfe-Gründerin Mildred Scheel 20 Jahre tot

Prof. Dagmar Schipanski führt das Lebenswerk einer großen Deutschen fort

 

Von Joe F. Bodenstein

Ein Mythos in Europa: Dr. Mildred Scheel, die Gründerin der Deutschen Krebshilfe. Das Bild zeigt die dynamische Frau in der erfolgreichen Aufbauphase.

© Foto www.krebshilfe.de /Marco

 

Bonn/Berlin (bpb) Die Deutsche Krebshilfe hat zum 20. Todestag von Dr. Mildred Scheel die Leistungen der Gründerin der Hilfsorganisation umfassend gewürdigt. Am 13. Mai 1985 war die Frau des früheren Bundespräsidenten Walter Scheel in Köln an Darmkrebs verstorben. Sie war erst 52 Jahre und hinterließ die größte Bürgeraktion gegen den Krebs. Heute wird das Lebenswerk der Ärztin von Prof. Dr. Dagmar Schipanski erfolgreich fortgesetzt.

„Wir verdanken ihr sehr viel", erinnerte die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Professor Schipanski. „Krebs ist heute kein Tabu mehr, und die Versorgung krebskranker Menschen hat sich deutlich verbessert. Die Deutsche Krebshilfe finanziert all ihre Aktivitäten ausschließlich aus Spendengeldern. Die Bürgerinnen und Bürger haben seit den Zeiten von Frau Scheel großes Vertrauen in die Deutsche Krebshilfe", sagte die Präsidentin.

Zeitzeugen bestätigen, dass dieses Vertrauen in der Offenheit und Ehrlichkeit von Mildred Scheel mitbegründet war. Die Ärztin verließ selbst dann der Mut nicht, als bei ihr Darmkrebs diagnostiziert wurde. Es war für jedermann ein Schock. Man argumentierte: Die Präsidentin der Krebshilfe muss doch die besten Ärzte der Welt mobilisieren können. Wenn ihr nicht geholfen werden kann: wo bleibt da noch Hoffnung.

Mildred Scheel ermutigte dagegen noch am Krankenbett: „Gebt den Kampf nicht auf. Wenn mich selbst diese Krankheit trifft, dann sollen wir umso mehr alles in Aufklärung und Forschung tun, um sie besiegbar zu machen."

Mildred Scheel großes Anliegen war es, die Informationsarbeit zur Vorbeugung von Krebs zu verstärken. Es müsse immer wieder gesagt werden, dass eine gesunde Lebensweise die beste Vorbeugung ist. Mildred Scheel war ein Liebling der Medien, die sie auch in die Informationspflicht nahm. „Wenn Sie aufklären und die Deutsche Krebshilfe unterstützen, dann helfen Sie doch der gesamten Bevölkerung", argumentierte sie. „Das ist eine Daueraufgabe".

„Eine starke Frau--eine große Idee", sagte Pressesprecherin Dr. Eva Kalbheim. Die Ärztin gehört heute zu jenen in der Organisation, die wie die Amtsführung ständig direkten Umgang mit der Öffentlichkeit pflegen. Zum „Urgestein" der Deutschen Krebshilfe wird inzwischen Geschäftsführer Gerd Nettekoven gezählt. Er war noch von Mildred Scheel eingestellt worden. Er empfindet es seither als Verpflichtung und persönliche Aufgabe, dem Hilfswerk seine ganze Kraft zu widmen. Als weiterer Geschäftsführer kam Bernd Schmitz hinzu.

 

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Zur Erinnerung: Am 25. September 1974 gründete die damalige First Lady, die Gattin des Bundespräsidenten Walter Scheel, die Deutsche Krebshilfe. Es war Mildred Scheel ein Anliegen, den Menschen die Sprachlosigkeit zu nehmen, die sich ausbreitete, sobald es um die Krankheit Krebs ging. Als Ärztin war ihr das Leid Krebskranker sehr bewusst. Sie wollte ihnen wirksam helfen.

Mildred Scheel engagierte sich mit großem Einsatz für die Anliegen krebskranker Menschen. Im Gespräch mit Betroffenen war sie eine mitfühlende Zuhörerin, die Rat gab und Hoffnung vermittelte. Zusammen mit ihren ehrenamtlichen Mitstreitern aus Klinik und Forschung setzte sie sich dafür ein, dass Tumorzentren gegründet, Forschungsprojekte angeschoben und die Früherkennung vorangebracht wurden. Die Humanisierung der Behandlung von Krebs-Patienten lag ihr besonders am Herzen. „Denn die Seele des Patienten braucht ebenso viel Hilfe wie sein Körper!", war ihre feste Überzeugung.

Bald nach Gründung der Deutschen Krebshilfe wurde deutlich, dass sich viele Menschen persönlich für die gute Sache engagieren wollen. Daher gründete sich am 7. November 1977 der Mildred Scheel Kreis als Förderverein der Deutschen Krebshilfe. Dieser Kreis gibt der Deutschen Krebshilfe die dauerhafte und sichere Basis für die Finanzierung wichtiger Projekte. Mitglied kann jeder werden, der die Deutsche Krebshilfe mit einem jährlichen Mindestbeitrag von 50 Euro unterstützen möchte.

Beeindruckend war auch ihre Ausdauer beim Sammeln von Spenden. Mildred Scheel nutzte jede Gelegenheit bei Staatsbesuchen, öffentlichen Auftritten und politischen Veranstaltungen, um für die Deutsche Krebshilfe zu sammeln. Mit großem Erfolg: Bereits in den ersten fünfzehn Monaten nach ihrer Gründung verbuchte die Deutsche Krebshilfe Einnahmen von mehr als 4,6 Millionen Euro. 1984, beim zehnjährigen Bestehen der Organisation, waren es 18,9 Millionen. Im Jahr ihres 30-jährigen Bestehens 2004 nahm die Deutsche Krebshilfe rund 75 Millionen Euro ein. Dieser Erfolg basiert auf dem Engagement vieler Menschen und ist, wie Mildred Scheel es einmal formulierte, „eine der größten Leistungen unserer Mitbürger auf gesundheitspolitischem Gebiet."

Die Deutsche Krebshilfe hat eine Broschüre „Mildred Scheel&endash;Eine Biographie" herausgegeben. Sie kann kostenlos angefordert oder im Internet unter www.krebshilfe.de im Volltext heruntergeladen werden kann. Informationen über den Mildred Scheel Kreis gibt es unter www.mildred-scheel-kreis.de oder telefonisch unter 0288-72 99 0-93.

(12.05.05)

 

 

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