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Deutsche Krebshilfe warnt vor Rückzug des Staates aus der Forschung

Vorstandsvorsitzender Janssen mit erfolgreicher Jahresbilanz 2004

 

Von Joe F. Bodenstein

 

 

Pioniere im Kampf gegen den Krebs: Gründerin Dr. Mildred Scheel und die nach ihr folgenden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krebshilfe: Dr. Helmut Geiger, Dr. Hans-Joachim Möhle und Friedrich Carl Janssen.

© Marco-VG

 

 

Berlin (bpb) Die Deutsche Krebshilfe hat vor einem Rückzug des Staates aus der klinischen Krebsforschung gewarnt. Diese werde fast ausschließlich von der durch Bürgerspenden finanzierten Deutschen Krebshilfe gedeckt, erklärte DKH-Vorstandsvorsitzender Friedrich Carl Janssen am 6. Juli in Berlin. Er appellierte an die Kostenträger und die Bundesregierung, sich an der Finanzierung von klinischen Studien zu beteiligen. „Klinische Forschung darf nicht weitgehend von einer gemeinnützigen Organisation betrieben werden", forderte Janssen bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2004. Das sei auf Dauer nicht hinzunehmen.

Die Deutsche Krebshilfe hat als größte Bürgerorganisation gegen den Krebs im Jahr 2004 Einnahmen von 78,1 Millionen Euro erzielt. Sie will auch künftig ihren Schwerpunkt auf die Forschung legen. So wurden bereits 81 Projekte mit einem Volumen von rund 34 Millionen Euro neu bewilligt, erklärte Professor Otmar Wiestler, Beiratsvorsitzender der Krebshilfe. Darunter seien sowohl Grundlagenforschung als auch klinische Projekte.

„Ohne Krebsforschung gibt es keinen Fortschritt in der Krebsmedizin", betonte Wiestler. Die Deutsche Krebshilfe ist inzwischen der größte private Förderer der Krebsforschung in Deutschland. Damit ist die German Cancer Aid internationales Vorbild für andere Staaten. Da die von Bund und Ländern zur Verfügung gestellten Gelder für die Wissenschaft immer knapper werden, kommt ihr als privater Drittmittelgeber auf dem Gebiet der Krebsforschung eine besonders große Bedeutung zu. Dies betrifft sowohl die Grundlagenforschung als auch die klinische Forschung.

„Die klinische Krebsforschung hat für die Deutsche Krebshilfe aufgrund ihrer unmittelbaren Bedeutung für den Patienten besonders hohe Priorität", versicherte DKH-Präsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski. In klinischen Krebs-Therapiestudien wird die Krebsbehandlung optimiert und an den jeweiligen Krankheitsverlauf angepasst. „Ohne Therapiestudien sind Verbesserungen in der Behandlung unmöglich", sagte Wiestler.

 

Dank den Bürgern für die Spenden

 

Krebshilfe-Präsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski übergab die Graphik „Portrait Mildred Scheel" von Andy Warhol bei der Verabschiedung an verdiente Förderer der Hilfsorganisation: Die Beiratsvorsitzenden Prof. Dr. Hartmut Rabes (links) und Prof. Dr. Dr. h.c. Robert Fischer.

 

 

Das Jahr 2004 war für die Deutsche Krebshilfe sehr erfolgreich: Die Einnahmen lagen bei 78,1 Millionen Euro. „Wir haben mit den uns anvertrauten Spenden 121 neue, richtungweisende Projekte gefördert. Dank unserer Aktivitäten ist die deutsche Krebsforschung international anerkannt", sagte Vorstandsvorsitzender Janssen. Er dankte den Bürgern für das Vertrauen, das sie in die Arbeit der von Dr. Mildred Scheel vor über 30 Jahren gegründeten Organisation setzen. „Wir stellen nach wie vor den Menschen in den Mittelpunkt unseres Wirkens." Janssen dankte ausdrücklich für die Spendentreue der Bürger sowie für die Zuwendungen zum Hilfswerk durch Erbschaften und Schenkungen.

Größter Posten bei den Ausgaben waren 2004 die klinischen Maßnahmen mit 20,4 Millionen Euro sowie die Forschungsförderung mit 15,0 Millionen Euro. 3,1 Millionen Euro stellte die Deutsche Krebshilfe für Kinderkrebsprojekte bereit. Insgesamt finanzierte die Deutsche Krebshilfe gemäß ihres Mottos „Helfen. Forschen. Informieren." 121 neue Projekte. Wer durch eine Krebserkrankung in finanzielle Not geraten ist, kann bei der Deutschen Krebshilfe eine einmalige Unterstützung beantragen. Im Jahr 2004 nahm die Zahl der Anträge an den Härtefonds der Deutschen Krebshilfe um 20 Prozent gegenüber 2003 zu. 11.553 Menschen erhielten unbürokratisch finanzielle Hilfe und wurden mit insgesamt 5,3 Millionen Euro unterstützt.

Monatlich baten 1.600 Menschen schriftlich, telefonisch oder per E-Mail den Informations- und Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe um Hilfe. Die Organisation verschickte im letzten Jahr 2,8 Millionen kostenfreie Informationsbroschüren. Der Geschäftsbericht 2004 kann angefordert werden bei www.krebshilfe.de

 

 

 

© PROMETHEUS 97/2005

  

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Nr. 97, JULY 2005