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Deutsche Krebshilfe bleibt Pionier trotz der Wirtschaftskrise

Prof. Dr. Dagmar Schipanski: Die Spenden-Treue der Bürger sichert Hilfe

 

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein, Berlin

 

 

Kennen Sie diese Frau? Es ist Ärztin Mildred Scheel, die Gründerin der Deutschen Krebshilfe. Nach ihrem zu frühen Tod engagieren sich Menschen im Mildred Scheel Kreis, dem Förderverein der Deutschen Krebshilfe. Ihm kann jeder beitreten, um den Kampf gegen Krebs zu unterstützten. Ein Hauptanliegen des Förderkreises ist es, die Versorgung und Betreuung krebskranker Menschen kontinuierlich zu verbessern. Die Förderbeiträge bilden die dauerhafte Basis für die Finanzierung wichtiger Projekte. Der Verein fördert auch die Dr. Mildred Scheel Akademie für Forschung und Bildung in Köln.

© Foto DKH/Marco,Bonn

 

 

Berlin/Bonn (bpb) Die Deutsche Krebshilfe bleibt im Kampf gegen den Krebs auch in der aktuellen Finanzkrise 2009 von Politik und Wirtschaft ein Vorbild für gemeinnütziges Engagement. Krebshilfe-Präsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski erklärte: „Dank der Spenden-Treue der Bürger bleibt der erfolgreiche Einsatz unserer Organisation weiterhin gesichert. „Diese Leistungen ließen sich nur dank der Hilfsbereitschaft vieler Hunderttausender Menschen verwirklichen, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz, ihren Spenden, Aktionserlösen und Mietgliederbeiträgen unsere Arbeit erst ermöglichen."

„Damit auch künftig beraten, gefördert, geforscht und aufgeklärt werden kann, brauchen wir weiterhin Sie und Ihre wohlwollende Unterstützung der Deutschen Krebshilfe" appellierte Prof. Schipanski an die deutsche Öffentlichkeit. „Für jeden Spendeneuro sind wir sehr dankbar!"

Tatsächlich ist die Deutsche Krebshilfe seit Jahrzehnten Pionier auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung. Dazu gehört die Förderung wissenschaftlicher Forschung, die Einrichtung und Förderung klinischer Behandlung und Betreuung, die Fürsorge für an Krebs erkrankte Kinder sowie die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen nach Krebs.

Die deutsche CDU/CSU-SPD-Koalitionsregierung unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird durch die jährlichen Millionen-Leistungen der Deutschen Krebshilfe bei den Regierungsverpflichtungen im Gesundheitswesen stark entlastet. Führende Onkologen haben wiederholt erklärt: Ohne die finanzielle Förderung durch die Deutsche Krebshilfe wäre eine erfolgreiche Krebsforschung nicht möglich. Die staatlichen Finanzmittel seien nämlich zu gering.

Aus dieser Sicht ist es verständlich, dass sich Krebs-Initiativen in anderen europäischen Ländern an der Deutschen Krebshilfe orientieren. Verantwortliche in den USA sollen herausfinden, wieweit das deutsche System auf Amerika übertragen werden könnte. Sie hoffen, dass der neue US-Präsident Barack Obama dem Krebsproblem mehr Aufmerksamkeit schenkt, da es auch alle US-Bürger betrifft.

Das Vorbild Deutsche Krebshilfe kann nach Ansicht von Experten in anderen Ländern nur dann wirken, wenn es dort gelingt, breite Schichten der Gesellschaft zu gewinnen.

 

Die Informationsarbeit ist „Spitze"

Ein markantes Verdienst der Hilfsorganisation ist die umfassende Sachinformation für Menschen, die selbst oder durch Familienangehörige und Freunde von der Krebsproblematik betroffen sind. Das ständig aktualisierte Informationsmaterial wird kostenlos auf Anforderung ( www.krebshilfe.de ) abgegeben, da es aus Geldspenden der Bürger finanziert werden kann. Die Informationsarbeit der Deutschen Krebshilfe wird von den Bürger als „Spitzenleistung" anerkannt.

Besonders geschätzt werden nach Umfragen bei Betroffenen „Die blauen Ratgeber" sowie die Informationen auf DVD. Darin finden sich Sachinformationen in verständlicher Form sowie Hinweise darauf, welche Ansprechpartner bei Bedarf und in Notsituationen jeweils in Frage kommen. Auf ein Zusammenwirken mit den Haus- und Fachärzten wird großer Wert gelegt. Pressesprecherin Dr. Eva M. Kalbheim spricht in den Krebs-Informationen die Leser und Leserinnen direkt an: „ Die Informationen in dieser Broschüre sollen Ihnen helfen, dass Sie Ihrem Arzt gezielte Fragen über Ihre Erkrankung und zu ihrer Behandlung stellen. können., damit Sie gemeinsam mit ihm über Ihre Behandlung entscheiden können." Zugleich erwartet die Ärztin Rückmeldungen der Leser und Erkrankten, was in den Broschüren verbessert werden könnte. „Ihre Anregungen und Hinweise sind sehr willkommen", sagt Dr. Kalbheim.

 

Trittbrettfahrer wollen von Leistungen profitieren

Wie bei jeder erfolgreichen Sache hat auch die Deutsche Krebshilfe mitunter über so genannte Trittbrettfahrer zu klagen, die vom Vertrauen der Menschen in die Organisation profitieren wollen. Dazu gehören dubiose Geldsammlungen mit der Vorgabe, diese der Deutschen Krebshilfe zuzuleiten. So hat die Polizei schon Strassen-Sammlungen beendet, bei denen unter anderem Geld für eine nicht klar definierte „Kinderkrebshilfe" gesammelt wurde.

Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven versichert: „Bei der Annahme von Spenden beachtet die Deutsche Krebshilfe strenge ethische Grundsätze. Die Datenschutzgesetze werden beachtet, Fördermitglieder- und Spenderdaten werden grundsätzlich nicht weitergegeben." Spendengelder werden stets zielgerecht verwendet.

Die Arbeit der Deutschen Krebshilfe hat seit ihrer Gründung durch Dr. Mildred Scheel viele Initiativen im Kampf gegen diese Krankheit inspiriert. Die Ehefrau des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel hatte jedoch stets betont, dass die Bündelung von Aktionen Vorrang hat, um sich nicht zu verzetteln. „Eine gute Absicht allein reicht nicht aus, letztlich auch breiten Erfolg für Kranke zu erzielen", war die Erfahrung der Ärztin. „Wenn Sie helfen wollen, dann lassen Sie uns gemeinsam helfen", hat Mildred Scheel immer wieder gebeten. Sie hielt nichts davon, wenn sich Männer und Frauen in Krebsinitiativen nur deshalb engagieren wollten, um selbst mit ihrer Person in einem öffentlichen Mittelpunkt zu stehen. Diese Offenheit brachte ihr auch Kritik und Widerspruch ein. Doch letztlich bewährte sich ihre geradlinige Haltung. Sie hat dazu beigetragen, dass die Deutsche Krebshilfe zu dem wurde, was sie heute ist: die größte Bürgerinitiative gegen den Krebs.

 

DKH-Präsidentin Prof. Dr. Schipanski mit gut gelaunten Mitliedern des Dr. Mildred Scheel Kreises. Unzählige ältere und jüngere Menschen engagieren sich in diesem Förderkreis, um die Deutsche Krebshilfe dauerhaft durch Beiträge und Spenden zu unterstützen. Der Förderkreis steht jedem problembewussten Menschen offen. Einzelheiten sind zu erfahren über www.krebshilfe.de

© Foto RV Marco, Bonn

Helfen, Forschen, Informieren

Das von Prof. Schipanski und der Geschäftsführung vertretene Konzept „Helfen, Forschen, Informieren" beinhaltet umfassende Maßnahmen auf fast allen Krebs relevanten Gebieten. An erster Stelle sei hier genannt: „Information und Aufklärung" über Krebskrankheiten und Möglichkeiten der Krebsvorbeugung. Hinzu kommt die Motivation, die jährlichen kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen zu nutzen.

Im medizinischen Bereich sorgt die die Deutsche Krebshilfe für Verbesserung in der Krebsdiagnostik und Weiterentwicklung in der Krebstherapie. Die Finanzierung von Krebsforschungsprojekten sowie Krebsprogrammen ist ein grundlegendes Anliegen. Hinzu kommt auch die gezielte Bekämpfung von Krebskrankheiten bei Kindern. Das war bereits ein Herzensanliegen von Frau Scheel. Zunehmend an Bedeutung gewann im Laufe der Zeit auch die Förderung der medizinischen Krebsnachsorge, der psychosozialen Betreuung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Dankbar aufgenommen werden von Betroffenen auch Hilfestellung, Beratung und Unterstützung in individuellen Notfällen. (9.2.2009)

 

© PROMETHEUS 140/2009

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 140, February, 2009