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EKS-Präsident bei Gedenkfeier der Konrad Adenauer Stiftung

Erinnerung an die Unterzeichnung des Petersberg-Abkommens mit den USA

 

Von B.John Zavrel

 

Auf dem Petersberg bei Bonn hatte Konrad Adenauer 1949 um mehr Rechte für die junge Bundesrepublik gekämpft und durch seine glaubwürdige Politik das Vertrauen der USA gewonnen. Nach 56 Jahren, im November 2007, wurde am gleichem Ort Adenauers Verdienste gedacht. Das Foto zeigt von rechts nach Links: KAS-Präsident Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Bernhard Vogel, Österreichs Bundeskanzler a.D. Dr. Wolfgang Schüssel (sitzend) und EKS-Präsident John G. Bodenstein (Berlin).

© Foto Klaus Mühlbauer

 

Bonn/Berlin (bpb) Das Petersberger Abkommen von 1949 in Deutschland war Anlass für eine Festveranstaltung der Konrad Adenauer Stiftung Berlin im November 2007. Die Stiftung hatte an den Ort des Geschehens eingeladen, das heutige Hotel Petersberg im Siebengebirge zwischen Bonn und Adenauers einstigem Domizil Rhöndorf. Unter den Ehrengästen waren Österreichs früherer Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel und der Präsident der Europäischen Kultur Stiftung (EKS), John G. Bodenstein. Die Stiftung basiert nämlich auf den freiheitlichen Europa-Gedanken von Konrad Adenauer und den führenden Europapolitikern seiner Zeit.

Der Präsident der Konrad Adenauer Stiftung und frühere Ministerpräsident Prof. Dr. Bernhard Vogel, begrüßte auf dem historischen Petersberg Gäste aus dem In- und Ausland. Darunter waren Notar Konrad Adenauer, der jetzige „Chef" der Adenauer-Dynastie. Zu prominenten Gästen gehörten ferner Staatssekretär a.D. Wilhelm Karl Staudacher, Generalsekretär der international tätigen Adenauer-Stiftung sowie der langjährigen Leiter des KAS-Dienststelle in Berlin, Paul. W. Wink. Sein Beitrag zum Gedenktag war eine viel beachtete Ausstellung „Konrad Adenauer in der Kunst" mit Arbeiten der Malerin Helga Tiemann. Unter den „alten Gesichtern" war Staatssekretär Friedhelm Ost (CDU) zu sehen, der frühere Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamtes der Bundesregierung.

 

Als Deutschland in Schutt und Asche lag

Zur Erinnerung an die Zeit des Kriegsendes, als Deutschland 1945 sozusagen in Schutt und Asche lag, ist zu berichten: Bis 1955 liegt die „oberste Gewalt" in der Bundesrepublik Deutschland (West-Deutschland) bei den drei Westmächten USA, Frankreich und Großbritannien. (Das kommunistisch beherrschte Ostdeutschland gehörte zum Machtbereich der Sowjetunion).

In der Bundesregierung werden die Siegermächte durch die Alliierten Hohen Kommissare vertreten. Sie residieren auf dem Petersberg bei Bonn. Der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) bemüht sich vom Anfang an darum, dass das Besatzungsstatut aufgehoben und der Handlungsspielraum der Bundesrepublik erweitert wird. Eine erste Lockerung erreichte Adenauer bereits mit dem Petersberger Abkommen vom 22. November 1949. Es ermöglichte die Aufnahme konsularischer Beziehungen zu anderen Staaten, den Eintritt in internationale Organisationen und beendete weitgehend die Demontagen deutscher Fabriken und Produktionsstätten. Außerdem wurden die Beschränkungen im Schiffsbau gelockert.

Als Gegenleistung musste sich die von Adenauer geführte Bundesregierung verpflichten, die von ihr als diskriminierend betrachtete internationale Kontrolle des Ruhrgebietes zu akzeptieren. Im Bundestag kam es zwischen Regierungskoalition und Opposition zu heftiger Auseinandersetzung über das Abkommen. Die SPD wirft Adenauer vor, für geringe Zugeständnisse einen hohen Preis bezahlt zu haben. Im Verlauf der Debatte beschuldigte der SPD-Vorsitzende Schumacher den CDU-Regierungschef Adenauer als „Bundeskanzler der Alliierten." Der politische Widersacher Adenauers wird daraufhin wegen seiner ungehörigen Vorwürfe zunächst für 20 Tage von den Bundestagssitzungen ausgeschlossen.

 

Geschichte und Heute

„Das ist alles seit langem Geschichte", erklärte EKS-Präsident John G. Bodenstein. Fakt ist, dass die Politik und die Visionen Adenauers letztlich Frieden, Freiheit und Demokratie in Europa weit vorangebracht haben." Die Europäische Kultur Stiftung gedenke in Dankbarkeit dem ersten Kanzler und allen „Vätern der Bundesrepublik Deutschland". Zu ihnen gehörten auch die SPD-Politiker Kurt Schumacher, Carlo Schmid und Erich Ollenhauer sowie Thomas Dehler von der FDP.

Die Europäische Kultur Stiftung verfügt in ihrer Sammlung Museum Schloss Nörvenich über Büsten, Bilder und Medaillen, auf denen Konrad Adenauer dargestellt ist. Sie sind von folgenden Kunstschaffenden gestaltet: Yrsa von Leistner, Arno Breker, Kurt Arentz, Helga Tiemann, K. Donst. Einige Porträts werden in wechselnden Ausstellungen im Museum und bei Veranstaltungen in anderen Städten als Leihgaben gezeigt.

 

 

© PROMETHEUS 126/2007

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 126, December 2007