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Nationaler Gedenktag für Vertriebene wird von CDU/CSU und SPD unterstützt

BdV-Präsidentin Erika Steinbach: Zentrale Anliegen der Vertriebenen im Koalitionsvertrag 2013

Von Joe F. Bodenstein

 

Gnadenlos wurde das Schicksal Deutscher im heutigen Polen und in Tschechien durch Vertreibung vollstreckt. Das historische Originalfoto aus dem Jahr 1945 verdeutlicht den erzwungenen Exodus Deutscher aus ihren angestammten Heimatgebieten. Wer von den ersten Vertreibungs-Opfern Glück im Unglück hatte und nicht erschlagen wurde, konnte oft eine kleine Habe mitnehmen, die er tragen konnte. Die grausamen Fußmärsche bei Wind und Wetter sind in das kollektive Gedächtnis der Opfergenerationen als „Märsche des Todes" eingegangen. Vor allem alte Menschen und Kinder starben dabei an Krankheiten und Erschöpfung

Foto: Historical Archive.

 

 

Berlin/Warschau/Prag (bpb) Ein Nationaler Gedenktag zur Erinnerung an die Vertreibung Deutscher nach Ende des Zweiten Weltkriegs ab1945 aus ihrer Heimat in Osteuropa ist konkret in Sicht. Die politische Führungsmehrheit von CDU/CSU und SPD in Deutschland hat sich in einem Koalitionsvertrag im November 2013 dazu bekannt. Der vor allem in den Vertreiber-Staaten Polen, Tschechien und Russland kritisierte „Gedenktag" wird also kommen, wenn die Christdemokraten und die Sozialdemokraten ihre Zusage auch einhalten und nicht brechen. Die deutschen Wähler wissen: in der Politik sind alle Varianten möglich!

Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen(BdV), Erika Steinbach, erklärte in Berlin: „Zentrale Anliegen des BdV haben in den Koalitionsvertrag von CDU/CSU/SPD Eingang gefunden. Das ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität durch diese „große Koalition" mit dem Schicksal der deutschen Vertriebenen und Aussiedler."

Zum Abschluss der mehrwöchigen Verhandlungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte die CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach: „Unsere Hauptanliegen, wie die Einführung eines nationalen Gedenktages, die Bewahrung des kulturellen Erbes und die Aufnahme von Spätaussiedlern sind Bestandteil des Koalitionspapiers und damit Auftrag zur Umsetzung."

Insbesondere die mahnende Erinnerung an Flucht und Vertreibung durch einen besonderen Gedenktag sei ein wichtiges und zugewandtes Zeichen für einen Vorgang, der nicht nur die Vertriebenen betrifft, sondern die gesamt Nation. Ein langjähriges Herzensanliegen erfüllt sich damit. Die BdV-Präsidentin begrüßte auch, dass sich die Förderung des kulturellen Erbes der Deutschen im östlichen Europa als Beitrag zur kulturellen Identität Deutschlands und Europas im Koalitionsvertrag wiederfindet und dass „die Umsetzung der Konzeption der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung weiter vorangetrieben wird".

Das Bekenntnis der Koalitionsparteien zur gesellschaftlichen wie historischen Aufarbeitung von Zwangsmigration, Flucht und Vertreibung und die Bekräftigung ihrer Verbundenheit mit den verbliebenen deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa sowie mit den im Ausland lebenden Deutschen sei ein gutes Zeichen. Dies gelte auch für die Möglichkeiten vertriebenenrechtlicher Aufnahme für die Aussiedler in Deutschland.

 

Deutsche sind Vorbild in der Versöhnungsarbeit

Die heute aus den zwei Landesteilen West- und Mitteldeutschland bestehende „Bundesrepublik Deutschland" mit einer demokratischen Gesellschaftsform leistet seit Jahrzehnten eine vorbildliche Versöhnungsarbeit auf der Grundlage historischer Fakten und Darlegung der Wahrheit. Dies gilt auch gegenüber den Vertreiber-Staaten Polen sowie Tschechien, wo die Deutschen in Schlesien sowie im Sudetenland ihre angestammte Heimat zwangsweise und mittellos verlassen mussten.

Die Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten und Deutscher aus Mittel- und Osteuropa vor und nach Ende des Zweiten Weltkrieges von 1945 bis 1950 umfasst die Vertreibung und die erzwungene Auswanderung großer Teile der dort ansässigen deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen. Nach Recherchen der Internet-Enzyklopädie Wikipedia betraf die Vertreibung 12 bis 14 Millionen Deutsche in den Ostgebieten des Deutschen Reiches und deutschsprachige Bewohner aus Mittel- und Osteuropa.

Die von den Alliierten Kriegsmächten unter der Führung der kommunistischen Sowjetunion und der demokratischen USA beschlossene Vertreibung der Deutschen aus den Jahrhunderte alten Sprachgebieten und Siedlungsräumen wird heute von Historikern und Politikern westlicher Demokratien als völkerrechtswidrig kritisiert. Das durch die Gebietsverluste nach 1945 geschrumpfte Deutschland ist seit langem zum wirtschaftlich erfolgreichsten Land im noch christlichen Europa geworden. Deutschland hat sich auch als einer der treuesten und verlässlichsten Verbündeten der USA bewiesen. Trotz dieser Vorbildfunktion haben die Siegermächte von 1945 bisher keinen Friedensvertrag mit einer einvernehmlichen Regelung der Grenzen abgeschlossen.

(1.12.2013)

 

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 196, December 2013