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Hitler-Sekretärin Gerda Christian: 100. Geburtstag

Rote Rosen der Ostsee übergeben: Lebenserinnerungen warten auf Veröffentlichung

 

Ein historisches Dokument: Adolf Hitler (rechts) begrüßt seine Sekretärin Gerda Christian bei einem Abendempfang. Daneben steht die weitere Privatsekretärin Christa Schröder, die einige Jahre früher von Hitler eingestellt worden war. Der „Führer" hatte jede seiner insgesamt vier engen Mitarbeiterinnen in gleicher weise respektvoll behandelt, wurde von Zeitzeugen berichtet. Das vor über 70 Jahren entstandene Foto ist mit einem „normalen Apparat" der damaligen Zeit entstanden, was die mangelnde Bildqualität erklärt.

Foto: Dara/Marco-VG

 

 

Berlin (bpb) Mit einem ehrenden Gedenken zum 100. Geburtstag wurde die Hitler-Sekretärin Gerda Christian bedacht, die am 13. Dezember 1913 das Licht der Welt erblickt hatte. Geboren als Gerda Daranowski hatte Hitler ihren polnischen Namen persönlich abgewandelt in die arisch klingende Bezeichnung „Dara". Sie erlag am 14. April 1997 in einem Krankenhaus in Düsseldorf einem Krebsleiden. Auf ihren Wunsch wurde sie damals eingeäschert. Es erfolgte, wie im Fall des mit ihr bis zum Tod befreundeten Hitler-Adjutanten SS-Sturmbannführer Otto Günsche, eine „Seebestattung in deutschen Gewässern". Zu ihrem 100. Geburtstag wurde Dezember 2013 im Auftrag eines Freundeskreises ein Strauß von 83 roten Rosen der Ostsee übergeben.

Gerda Christian und Otto Günsche hatten nach dem Freitod Adolf Hitlers im April 1945 gemeinsam den Führer Bunker der neuen Reichskanzlei in Berlin über die Wilhelmstraße verlassen. Sie konnten in einer lebensgefährlichen Flucht dem bereits in der Reichshauptstadt wütenden Sowjetrussen entkommen. Nach abenteuerlichen Monaten ließen sich beide im Rheinland an getrennten Orten nieder. Gerda Christian fand eine Arbeit bei einer deutschen Bank. Günsche wurde Betriebsleiter in einer Arzneimittelfirma. Beide gehörten nach Kriegsende in Düsseldorf zum engen Freundeskreis des Bildhauers Arno Breker, den sie aus der Reichskanzlei kannte. Gerda Christian erledigte nach eigenen Angaben über 20 Jahre bei Arno Breker bis zu dessen Tod 1991 schriftliche Sekretariatsarbeit als eine Art „ehrenamtlichen Freundschaftsdienst".

 

Erinnerungen an den NS-Staat warten auf Veröffentlichung

Gerda Christian war als die „linientreueste Privatsekretärin" Hitlers bekannt. Dank ausgezeichneter Deutschkenntnisse konnte sie Hitlers Befehle und andere Texte am schnellsten fehlerfrei auf der Schreibmaschine tippen und somit dem „Chef" Zeit sparen.

Hitlers Sekretärin hatte es trotz ihrer engsten Beziehungen und des Wissens hinter den Toren der Macht bewusst vermieden, zu Lebzeiten „Erinnerungen" an den NS-Staat und den Führer zu veröffentlichen. Gleichwohl hat Sie Aufzeichnungen und ihre Erfahrungen „Inside of the Third Reich" weitergegeben. Dieses Manuskript wartet auf eine Publikation. Gespräche mit US-Verlagen seien im Gang, sagt die Autoren-Agentur bpb-pressebuero1@gmx.de

 

Aufklärung durch Albert Speer und Verlage

In der Bundesrepublik haben sich über Jahrzehnte Verlage darum bemüht, Licht in das Dunkel der NS-Zeit zu bringen. Einige Autoren wie Albert Speer haben sich dabei mit Bestsellern große Namen gemacht. Dies gilt auch für Autoren mit eigenen Verlagen wie Joachim Fest mit seinem Alexander Fest Verlag, Jobst Siedler, den Grabert-Verlag Tübingen und den Hohenrain-Verlag (Tübingen, Zürich, Paris), die als Bahnbrecher für dieses zeitgeschichtliche Aufklärungs-Schrifttum führend wurden

Zu den Verlagen, die oft wichtiges historisches Material publizierten zählen die Verlage Müller, Claassen Verlag, Academia Press, wjs-Verlag, Deutsche-Verlags-Anstalt Stuttgart, Goldmann München, Ullstein-Verlag, Propyläen, Ferdinand Schöningh-Verlag und andere.

An der Aufarbeitung der NS-Zeit wirken regelmäßig durch eigene Recherchen mit die Zeitschriften und Magazine „Stern", „Spiegel","Focus". Hinzu kommen Tageszeitungen wie die führende „Bild"-Zeitung Berlin, die FAZ Frankfurt Main, die Süddeutsche Zeitung München. Zu nennen sind auch die überregionalen Wochenzeitungen „Junge Freiheit" Berlin und „Die Zeit" Hamburg.

 

(2.1.2014)

 

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 197, January 2014