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Arno Breker in Schwerin

Landeshauptstadt zeigt Werke des Jahrhundertkünstlers

 

Bildband „Arno Breker--Ein Leben für das Schöne.". Über 500 Abbildungen des meisterlichen Werkes. Preis Euro 49,90. Bestellung an museum@europaeische-kultur-stiftung.org und zavrel@meaus.com

 

Schwerin (bpb) Die Landeshauptstadt Schwerin zeigt in einer Ausstellung 70 Werke des Bildhauers Arno Breker (1900-1991). Die Bronzen, Graphiken und Fotografien sind im Schleswig-Holstein-Haus vom 22. Juli bis 22. Oktober 2006 der Öffentlichkeit zugänglich. Die einzigartigen Exponate kommen aus dem offiziellen Breker-Museum Schloss (www.museum-arno-breker) und privaten Sammlungen.

Der Leiter des Schleswig-Holstein-Hauses, Rudolf Conrades, hat als Kurator der Schau Arbeiten des Künstlers aus der Zeit der Pariser Jahre ab 1927 bis zum Schluss der Schaffensperiode 1990 zusammengetragen. Er kündigte die Herausgabe einer kritischen Publikation mit Aufsätzen über Leben und Wirken des immer wieder als „Nazi-Künstler" diffamierten Bildhauers, Architekten und Graphikers an.

Dagegen stehen Kunst- und Geschichtsinteressenten zwei sachliche Publikationen zur Verfügung:

1. Der Bildband „Arno Breker--Ein Leben für das Schöne". Die Publikation (deutsch, englisch, französisch) mit 500 Abbildungen seiner Werke einschließlich der grandiosen Klassischen Periode (1934-1945) kostet Euro 49,90.

2. Der Farbkatalog „Arno Breker--über allem Schönheit" enthält Abbildungen von verkäuflichen Bronzen, Medaillen und Originalgraphik. Der Katalog ist exklusiv bei der Breker-Edition Marco (Bonn) erhältlich. Anfragen nach kostenloser Bücherliste sowie Bestellungen für beide Publikationen richten Sie bitte an museum@europaesiche-kultur-stiftung.org

 

Hetze auch gegen Ausstellungsmacher

 

Der Farbkatalog „Arno Breker Über allem Schönheit" gibt einen Einblick in die faszinierende Kunst des Bildhauers und Graphikers. Die Publikation enthält auch verkäufliche Werke des Meisters.

© Foto Marco-VG, Bonn

 

Die Breker-Ausstellung hat wieder „Berufskritikern" auf den Plan gerufen. Der Berliner Tagesspiegel berichtete im Vorfeld, der Plakatkünstler und Berliner Akademie-Präsident Klaus Staeck, der 2007 im Schleswig-Holstein-Haus ausstellen sollte, habe eine Ausstellung mit seinen Objekten aus Protest gegen „Hitlers Lieblingsbildhauer" abgesagt. Ins gleiche Horn bläst auch Kornelia von Berswordt-Wallrabe, Direktorin des Staatlichen Museums Schwerin. Laut Pressebericht sieht sie in den Arbeiten Brekers„keine Kunstaspekte". So gelang es der Museumsfrau zumindest, dass der Name ihres kaum bekannten Hauses in die Medien kam.

Tatsächlich haben es die Ausstellungsmacher in Schwerin sehr schwer. Sie müssen gegen wortgewandte Kritiker ankämpfen. Diese benehmen sich, als ob sie von der im Grundgesetz verbürgten Freiheit der Kunst in Deutschland nie etwas gehört hätten. Schwerins Kulturdezernent Hermann Junghans agiert vorsichtig und betont, er wolle eine kritische Auseinandersetzung. So solle diskutiert werden, wie Interaktion zwischen Kunst und Ideologie funktioniert.

Die Direktorin des Berliner Kolbe-Museums, Dr. Ursel Berger, hat Arbeiten und Abbildungen von Arno Brekers Werk im Zusammenhang mit dem in der NS-Zeit von der Staatsführung hochgeschätzten Georg Kolbe in Gruppenausstellungen gezeigt. Bei aller den offiziellen Zeitgeist in Deutschland bedienenden Kritik an Breker wendet sich Berger gegen eine Vorverurteilung.

In einer Presseerklärung betont die Stadt Schwerin: „In allererster Linie geht es bei dieser ersten Breker-Ausstellung seit dem II. Weltkrieg in einer öffentlich-rechtlichen Institution darum, endlich den historischen und kunstgeschichtlich Interessierten zu ermöglichen, selbst hinzusehen und sich ein eigenes Bild zu machen."

 

 

© PROMETHEUS 109/2006

PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science. Nr. 109, JULY 2006