Die Bronze Jean Cocteau schmückt die Einladungskarte zur Ausstellung „Arno Breker in Schwerin". Das Kulturministerium des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern fördert die am 21. Juli beginnende Präsentation von Werken des bedeutendsten Bilderhaus der klassischen Tradition des XX. Jahrhunderts. Das Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich hat als Leihgabe die Bronze „Jean Cocteau--Der Prophet" von 1964 zur Verfügung gestellt.
Schwerin/Berlin (bpb) „Der Bildhauer Arno Breker" ist der Titel einer Ausstellung, die das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern fördert. Die Präsentation von Werken des bedeutendsten Bildhauers der Klassischen Tradition des XX. Jahrhunderts ist ab 21. Juli drei Monate lang im Schleswig-Holstein-Haus der Landeshauptstadt zu sehen. Kulturminister Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann ist prominentester Redner bei der Eröffnung.
Das Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich gehört zu den Leihgebern der 70 Exponate dieser offiziellen Ausstellung. Sie steht unter dem Patronat des Schweriner Oberbürgermeisters Norbert Claussen (CDU) und will Leben und Werk des auch im Dritten Reich gefeierten Künstlers zur Diskussion stellen. Kurator Rudolf Conrades ist Initiator eines Begleitbandes zur Ausstellung.
Der Direktor für internationale Angelegenheit der Europäischen Kulturstiftung, B. John Zavrel, erklärte, am Beispiel der Landeshauptstadt sollte sich vor allem die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin orientieren. Der epochale Künstler dürfe 61 Jahre nach Kriegsende von dem offiziellen Kulturbetrieb in Deutschland nicht übergangen werden.
„Die Bundesregierung von Kanzlerin Angela Merkel und ihr Kulturstaatsminister Bernd Neumann haben dabei eine große Verantwortung, Kunstschaffen aller Epochen in Deutschland den Bürgern nicht weiter vorzuenthalten", sagte Zavrel. Politiker in Deutschland sollten die im Grundgesetz verbürgte Freiheit der Kunst auch unterstützen und selbst praktizieren.
Werke von Arno Breker sind ständig ausgestellt im Museum des Künstlers www.museum-arno-breker.org
Die Ausstellung in Schwerin war bereits im Jahr 2004 mit .der Europäischen Kultur Stiftung für 2005 vorbereitet worden. Der Schweriner Kulturdezernent Hermann Junghans entschloss sich schließlich zu einer Verlegung. Er befürchtete, dass man im Jahr 2005, dem „60. Jahrestag der Befreiung Deutschlands von der NS-Herrschaft" eine derartige Ausstellung hätte als provokant empfinden können. (10.7.06)
© PROMETHEUS 109/2006
PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science. Nr. 109, JULY 2006