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Pionierarbeit der Deutschen Krebshilfe gegen Rauchen in Schulen

Aktion „Be Smart--Don't Start" mit positiver 10-Jahres-Bilanz

 

Von pbp-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

 

Das deutsche Erfolgsteam der internationalen Aktion gegen das Rauchen in Schulen: Peter Lang (links) von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), Johanna Klum (VIVA-Moderatorin), Professor Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Johann Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, und Dr. Reiner Hanewinkel (IFT-Nord).

© Foto dkh/Marco-VG

 

Berlin / Bonn (pbp) Die Deutschen Krebshilfe hat zu dem von ihr geförderten internationale Nichtraucher-Wettbewerb „Be Smart-Don't Start" zum Nichtrauchen in Schulen eine positive Bilanz zum zehnjährigen Bestehen gezogen. Am Wettbewerb 2006/2007 beteiligten sich 12.000 deutsche Schulklassen mit 320.000 Schülerinnen und Schülern, gab die Krebshilfe am 5. Juni 2007 in Berlin bekannt. Beim ersten Wettbewerb im Jahr 1997 hatten lediglich 462 Schulklassen in der Bundesrepublik teilgenommen. Europaweit beteiligten sich 2007 über 600.000 Schüler aus 21 Staaten.

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer kamen 2007 aus der Bundesrepublik. Somit entwickelte sich in Deutschland die Aktion als größter Schulwettbewerb. Krebshilfe-Präsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski erklärte: „Für die Deutsche Krebshilfe ist das Thema Nichtrauchen von großer Bedeutung, denn jede dritte Krebserkrankung ist auf das Rauchen zurückzuführen. Mit unserer Unterstützung von ‚Be Smart-Don't Start' tragen wir dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen."

Zu den glücklichen Gewinnern gehören die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c des Heinrich-Böll-Gymnasiums in Ludwigshafen.. Moderatorin Johanna Klum vom TV-Kanal VIVA übergab in Berlin den Gutschein für eine Klassenfahrt im Wert von 5.000 Euro. Schülerin Efthalia Chitziou vom Heinrich-Böll-Gymnasiums freute sich: „Wir sind natürlich alle sehr stolz. Als wir die Nachricht bekamen, sind Schüler aufgestanden und haben sich gegenseitig umarmt."

Optimistisch zeigte sich Dr. Reiner Hanewinkel, Geschäftsführer des Institutes für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel (IFT-Nord), das den Wettbewerb in Deutschland koordiniert: ,Be Smart-Don't Start' zeigt, dass Suchtprävention in der Schule erfolgreich stattfinden kann. Gerade angesichts der Diskussionen um Rauchverbote in allen öffentlichen Einrichtungen wird deutlich: Effektive Programme zum Nichtrauchen sind eine sinnvolle Ergänzung zu den politischen Maßnahmen, wie schulischen Rauchverboten."

 

Erfolgreiche Zusammenarbeit der Krebshilfe

Mit der Aktion gegen das Rauchen beweist die Deutsche Krebshilfe erneut die Möglichkeit einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. „Der Schulklassen-Wettbewerb ‚Be Smart-Don't Start' ist auch ein zentraler Bestandteil der Maßnahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Förderung des Nichtrauchens bei Jugendlichen", betonte Referatsleiter Peter Lang. „Wie wirkungsvoll das Gesamtkonzept dieser Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene ist, zeigen die aktuellen Zahlen zum Rauchverhalten Jugendlicher. Im Frühjahr 2007 bezeichneten sich nur noch 18 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren als Raucher. In keiner der der bisher seit 1979 regelmäßig durchgeführten Befragungen der BZgA bei Jugendlichen konnte ein so niedriger Wert im Rauchverhalten festgestellt werden!"

 

Förderung wird fortgesetzt

„Die Schule ist ein idealer Ort, an dem Kinder gesundes Verhalten lernen und erleben können", betont Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. „Die Aktion leistet dort einen wichtigen Beitrag bei der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, damit sie erst gar nicht zu Rauchern werden oder sie sich das Rauchen wieder abgewöhnen. Deshalb ist die AOK bei der Aktion, Be Smar't&endash;Don't Start besonders gerne dabei."

Der Wettbewerb zum Nichtrauchen wird gefördert durch die Deutsche Krebshilfe, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die AOK Rheinland/Hamburg, Westfalen-Lippe und Baden-Württemberg, die Europäische Kommission, die Deutsche Herzstiftung und die Deutsche Lungenstiftung sowie durch weitere öffentliche und private Institutionen. Die beteiligten Organisationen stimmten überein, die Aktion fortzusetzen.

Die Idee zum Wettbewerb entstand 1989 in Skandinavien. Der 11. Wettbewerb startet am 12. November 2007. Informationen zu „Be Smart&endash;Don't Start" erhalten Interessierte beim Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung, Düsternbrooker Weg 2, 24105 Kiel, Telefon 0431/5702944, Fax 0431/5702929, E-Mail: besmart@ift-nord.de , Internet: www.besmart.info

 

Die Mühe gegen das Rauchen hat sich für diese erfolgreiche Schulklasse gelohnt: Lehrer Joachim Bermühler (links) mit Efthalia Chitziou, Schülerin der Klasse 7c des Heinrich-Böll-Gymnasiums in Ludwigshafen, Johanna Klum (VIVA-Moderatorin), Schüler Tobias Schiestel und Klassenlehrerin Manuela Waldszus nach der Preisverleihung.

© Foto dkh/Marco-VG

 

Erfolgreich bei Schulklassen

Der Wettbewerb „Be Smart&endash;Don't Start" ist ein Nichtraucher-Programm für Schüler der Klassen sechs bis acht. Krebshilfe-Geschäftsführer Gerd Nettekoven wies darauf hin: „Viele Jugendliche beginnen in diesem Alter mit dem Rauchen zu experimentieren." Die Regeln des Wettbewerbs sind einfach: Mindestens 90 Prozent der Schüler einer Klasse entscheiden sich dafür, am Wettbewerb teilzunehmen. Die teilnehmenden Klassen verpflichten sich, ein halbes Jahr lang nicht zu rauchen.

Wenn mehr als zehn Prozent der Schüler einer Klasse rauchen, scheidet die Klasse aus dem Wettbewerb aus. Die Schulklassen, die ein halbes Jahr lang rauchfrei waren, nehmen an einer Lotterie teil, bei der Geld- und Sachpreise verlost werden. „Das Ziel des Wettbewerbs ist es, den ersten Griff zur Zigarette zu verhindern", betonte Nettekoven. Daher sei die Aktion in der Prävention des Rauchens ein wesentlicher Bestandteil der modernen Gesundheitserziehung und -förderung an Schulen. ( www.krebshilfe.de )

 

 

© PROMETHEUS 120/2007

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 120, June 2007