Von B. John Zavrel
Oberfalkenmeister und Wildfotograf Horst Niesters (links) und Bildhauer Kurt Arentz nach ihrer Würdigung in Belgien. Sie wurden geehrt für Verdienste um die Erhaltung der Umwelt sowie für das internationale sozialpolitische und Völker verbindende Engagement.
Saint Hubert / Berlin (bpb) Zwei verdiente Europäer sind Ritter des Hubertus-Ordens: der deutsche Bildhauer Kurt Arentz und Wildfotograf Horst Niesters. Sie wurden zum Ritter des Les Compagnons de Saint Hubert" geschlagen. Das Zeremoniell fand am 19. Mai an dem historischen Ort Saint Hubert in Belgien statt. An der feierlichen Eucharistie in der Basilika nahmen rund 500 Personen teil. Beide wurden geehrt für Verdienste um Erhaltung der Umwelt , sowie das internationale sozialpolitische und Völker verbindende Engagement. Beide Deutschen erfüllten den strengen Ehrenkodex der Les Compagnons de Saint Hubert".
Kurt Arentz zählt zu den führenden zeitgenössischen Bildhauern. Besondere Aufmerksamkeit finden seine Bildnisbüsten prominenter Persönlichkeiten. Dazu gehören u.a. die US-Präsidenten George Bush, Bill Clinton und europäischer Staatsmänner wie Bundeskanzler Helmut Kohl, Helmut Schmidt, deutscher Bundespräsidenten und der tschechische Präsident Vaclav Havel. Von hohem Rang sind auch die Tierdarstellungen in Bronze, die Arentz in einem Zyklus Die Arche Noah" zusammengefasst hat. Der Bildhauer lebt vorwiegend in Deutschland. Er ist Künstler-Sprecher der www.europaeische-kultur-stiftung.org, Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Alexander-Ordens.
Horst Niesters lebt in der Nationalparkgemeinde Hellenthal (Kreis Euskirchen, NRW), wo er als Oberfalkenmeister ein populäres Wildfreigehege aufgebaut hat. Niesters gehört zum Freundeskreis des Museums Europäische Kunst Schloss Nörvenich (Kreis Düren, NRW). Für seine umfassenden Verdienste wurde Niesters bereits früher mit zahlreichen internationalen Ehrungen bedacht. Erst 2007 wurde Niesters auf Schloss Nörvenich der Alexander-Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Kunst verliehen.
An die jüngste Ehrung in Belgien erinnert sich Niesters: Es war schon ein eindruckvolles Bild, als die Großmeister des Ordens in ihren weiten grünen Umhängen, begleitet von den Parforcehornbläsern Trompes de Chasse" in ihren roten Uniformröcken, gefolgt von den zu Inthronisierenden, in die Basilika einzogen. In dem reich geschnitzten, mit Hubertusmotiven ausgestatteten Chorgestühl nahm man platz. Als in der Basilika von den Parforcehornbläsern das Introitus" erschallte, hätte man eine Stecknadel fallen hören können."
Der Heilige Hubertus in der Legende
Der Legende nach war der heilige Hubertus als Nachfahre eines Merowingers Mitte des 7. Jahrhunderts n.Ch. als leidenschaftlicher Jäger oft in den Wäldern der Ardennen auf Jagd, als ihm eines Tages ein kapitaler Hirsch mit einem strahlenden Kreuz inmitten des Geweihs erschien. Der Edelmann fiel auf die Knie, tat Buße, verkaufte all seine Besitztümer, schenkte den Erlös den Armen. Schließlich trat er unter Aufgabe seines höfischen Lebens in ein Kloster ein. Später wurde Hubertus Bischof in Lüttich. Seit der Zeit wird am Ort der Bekehrung der Namenstag des heiligen Hubertus am 3. November mit einem feierlichen Pontifikalamt gefeiert.
Im christlichen Europa tagen unzählige Schützenbruderschaften den Namen des Heiligen Hubertus. Viele dieser Vereinigungen sind seit Jahrhunderten auch sozialpoolitische und gesellschaftlich engagiert und als Kulturträger anerkannt.
© PROMETHEUS 120/2007
PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 120, June 2007