Architekturmodell für die Gestaltung Berlins nach den Plänen von Albert Speer im heutigen Regierungsviertel zwischen Reichstag, Bundeskanzleramt von Gerhard Schröder und dem Lehrter Bahnhof in Berlin. Den Skulpturenschmuck für die öffentlichen Gebäude sollte Arno Breker gestalten.
Berlin/Nörvenich (bpb) Der TV-Sender PHOENIX hatte mit der Ausstrahlung des Films Arno Breker &endash; Deutsche Lebensläufe von Dagmar Wittmers einen außerordentlichen Erfolg bei den Zuschauern. Dies ist das Ergebnis von Zuschauer-Reaktionen aus allen Bundesländern, die zahlreich beim Museum Europäische Kunst in Nörvenich (www.europaeische-kultur-stiftung.org) eingegangen sind. Der Ereigniskanal Phoenix hatte den vom Saarländischen Rundfunk produzierten zeitgeschichtlichen Film am Sonntag, dem 27. Juli 2003, ausgestrahlt.
Nach der Sendung meldeten sich Zuschauer sowie Schulen und Volkshochschulen, die eine Kopie der Dokumentation für den Unterricht wollten. Da Phoenix lediglich die Senderechte besitzt, wurden die Interessenten an Video-Kopien an MARCO in Bonn verwiesen (Marco-VG@gmx.de).
Der 60 Minuten-Film der Berliner Regisseurin Dagmar Wittmers zeichnet sich durch seine kritisch-objektive zeitgeschichtliche Betrachtung von Leben und Werk Arno Brekers (1900-1991) aus. Die eigenwillige Filmemacherin hat akribisch recherchiert und bisher nicht veröffentlichtes Material verwendet. Sie stellte den von vielen als "bedeutendster Bildhauer der Klassischen Tradition des XX. Jahrhunderts" verehrten Breker und sein Schaffen in politischen zeitgeschichtlichen Zusammenhang zu den Ereignissen von 1930 bis 1945 und seinen zeitweise staatlichen Auftraggebern Adolf Hitler und Albert Speer.
Der Bildhauere Kurt Arentz erklärte als Künstlersprecher der Europäischen Kulturstiftung, das positive Echo auf den von Phoenix gesendeten Film zeigt das große Interesse der jungen Generation am Kunstschaffen im vorigen Jahrhundert. Dazu gehöre nicht nur die klassische moderne, die später in der NS-Zeit teils als "entartet eingestufte Kunst" sondern auch das Schaffen in Diktatur (NS-Zeit und DDR-Staat) sowie im demokratischen Nachkriegsdeutschland seit Konrad Adenauer.
Neugestaltung Berlin: Halle des Volkes. Modell von Albert Speer. In der von PHOENIX gesendeten Dokumentation werden mehrere Bauentwürfe gezeigt, für die Arno Breker den Skulpturenschmuck weitgehend fertig hatte.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen und ZDF Intendant Markus Schächter sollten den Ereigniskanal PHOENIX mehr als bisher nutzten für informative Berichte über das Zeitgeschehen von damals. Auch die Phoenix-Verantwortlichen Bodo Hauser und Dr. Klaus Radke sollten die Chancen dieses Senders mit Sitz in der Bundesstadt Bonn im Interesse steigender Publikumszahlen besser erkennen. Dies gelte auch für Geschäftsführer Peter Lang und Projektmanager Gregor J. Mayer (mail@phoenix.de)
"Phoenix ist kein Anhängsel der öffentlichen und privaten Sender in der Medienlandschaft mehr. Es ist eine wichtige Informationsinstanz für unsere demokratische Gesellschaft", sagte Arentz.
Wichtig sei, eine "sachliche Information und nichts als die Wahrheit zu berichten". Die Bürger sollten sich dann selbst ein eigenes Bild machen. "Das in Deutschland seit 1945 bestehende Tabu der offiziellen Ausstellung realistischer Kunst und vor allem deutschen Kunstschaffens der Jahre 1930 bis 1945 ist weder Demokratisch noch ein Ruhmesblatt für die deutschen Politiker und vor allem auch die Kunsthistoriker."
Copyright 2003 West-Art, Prometheus 89/2003