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Spendenrekord bei der Deutschen Krebshilfe

100 Millionen Euro für den Kampf gegen Krebs eingenommen

 

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

Eine Erfolgsbilanz in Berlin präsentiert: Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, Friedrich Carl Janssen (links) berichtet der internationalen Presse über den beharrlichen Kampf der Organisation gehen den Krebs. Neben ihm Professor Dr. Otmar Wiestler, Vorsitzender des Beirats und Mitglied des Vorstands der Deutschen Krebshilfe. Daneben Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven und Pressesprecherin Dr. Eva Kalbheim.

© Foto press-pool/Marco-VG

 

 

Berlin/Bonn (bpb) Mit einem Spendenrekord von 100,4 Millionen Euro haben die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland bewiesen, daß sie im Kampf gegen den Krebs dieser einzigartigen Hilfsorganisation auf der Welt die Treue halten. Die entsprechende Erfolgsbilanz für das Jahr 2007 legte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Friedrich Carl Janssen, am 3. Juli 2008 auf einer Pressekonferenz in Berlin vor. Mit den Spendengeldern der Bürger förderte die Organisation im Geschäftsjahr 172 richtungsweisende Projekte. „Wir tragen dazu bei, die Versorgung krebskranker Menschen in Deutschland zu verbessern und die Krebsforschung voran zu bringen", sagte Friedrich Carl Janssen.

„Unsere Aktivitäten und Erfolge sind jedoch nur möglich durch die hohe Spendenbereitschaft der Bevölkerung", verdeutlichte Janssen. Er dankte den Bürgern ausdrücklich für das Vertrauen, das sie in die Arbeit der Deutschen Krebshilfe setzen. Janssen versicherte: „Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Spenden und die entsprechende Transparenz sind für uns selbstverständlich".

Eine amtliche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigte der Deutschen Krebshilfe mit ihrem Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven eine korrekte Geschäftsführung: „Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt."

 

Wichtigster privater Geldgeber der Krebsforschung

Die Deutsche Krebshilfe hat im Geschäftsjahr 2007 insgesamt rund 50 Millionen Euro allein für die Grundlagenforschung, die klinische Krebsforschung und die Versorgungsforschung auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung bereitgestellt. Damit ist die Organisation der wichtigste private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsforschung in Deutschland geblieben.

„Alle an uns herangetragenen Forschungsprojekte werden stets dahingehend begutachtet, ob die Forschungsergebnisse rasch den Krebs-Patienten zugute kommen können", sagte Professor Dr. Otmar Wiestler, Vorsitzender des Beirats und Mitglied des Vorstands der Deutschen Krebshilfe, bei der Jahres-Pressekonferenz in Berlin.

Nach dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren." unterstützt die Deutsche Krebshilfe ferner Betroffene und ihre Angehörigen, fördert die Krebsforschung und informiert die Bevölkerung über das Thema Krebs sowie die Möglichkeit der Krebs-Prävention und der Krebs-Früherkennung. „Im Jahr 2007 haben wir zudem neue Förderschwerpunktprogramme auf bedeutenden Feldern der Patientenversorgung umgesetzt. Dazu gehörten beispielsweise die Programme 'Psychosoziale Krebsberatungsstellen', 'Palliativmedizin' und 'Krebs-Epidemiologie'", erläuterte Janssen. Darüber hinaus habe die Deutsche Krebshilfe vor allem mit ihrem wegweisenden Förderprogramm 'Onkologische Spitzenzentren' im letzten Jahr eine deutliche Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen eingeleitet.

 

Politisch aktiv: Nationalen Krebsplan beschlossen

Den Aktivitäten sowie der breiten Informations- und Öffentlichkeitsarbeit der Krebshilfe ist auch ihre Ausstrahlung und Wirkung in den politischen Raum zu verdanken. Experten der Deutschen Krebshilfe stehen in engem Dialog mit der Gesundheitspolitik.

Zu den Ergebnissen gehört unter anderem: Das Bundesgesundheitsministerium mit Bundesministerin Ulla Schmidt hat einen 'Nationalen Krebsplan' beschlossen und diesen gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieser soll zu einer verstärkten Zusammenarbeit aller Beteiligten beitragen: der Gesundheitspolitik, Organisationen wie der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft, den medizinischen Fachgesellschaften, den ärztlichen Standesorganisationen, den Kostenträgern und auch der Krebs-Selbsthilfe. „Der 'Nationale Krebsplan' ist ein wichtiger Schritt in Richtung optimaler Patientenversorgung", betonte Janssen.

 

Wie in den USA ist auch in Deutschland Krebs das Gesundheitsthema Nr. eins, da diese schreckliche Krankheit jeden Bürger treffen kann. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts 2008 erfahren in Deutschland jährlich 436.000 Menschen, dass sie neu an Krebs erkrankt sind. Insgesamt 211.523 Personen starben im Jahr 2007 an den Folgen dieses Leidens. Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs sind die häufigsten Krebsarten bei Frauen. Männer erkranken besonders häufig an Prostatakrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs. Experten schätzen, dass rund zwei Drittel aller Krebskrankheiten durch Verzicht auf das Rauchen, gesunde Ernährung, Sport und einen vorsichtigen Umgang mit der Sonne vermieden werden können. Wichtig ist: Früh erkannt, haben viele Krebserkrankungen eine große Heilungschance

© Graphik Koch-Institut/Marco-VG.

 

 

Einnahmen und Ausgaben 2007

Den größten Einnahmeposten stellten im Geschäftsjahr die Erbschaften und Vermächtnisse mit 39,2 Millionen Euro dar. „Gerade dieser Posten zeigt einmal mehr, wie viel Vertrauen die Menschen in unsere Arbeit haben", sagte Janssen. Insgesamt 35,5 Millionen Euro erhielt die Deutsche Krebshilfe aus Einzelspenden und Mitgliedsbeiträgen. Aus Veranstaltungen, Aktionen, Kondolenzen, Bußen und Jubiläen flossen ihr insgesamt 7,2 Millionen Euro zu. Die Organisation verzichtet bei der Mittelbeschaffung konsequent auf Spendenwerbung auf Provisionsbasis.

Die größten Positionen bei den Ausgaben waren 2007 die Forschungsförderung (Grundlagenforschung) mit 29,2 Millionen Euro, die Krebs-Therapiestudien und die Kinderkrebsprojekte mit jeweils 10,5 Millionen Euro. Rund 6,5 Millionen Euro stellte die Deutsche Krebshilfe für Projekte im Bereich der psychosozialen Maßnahmen bereit. 5,5 Millionen Euro flossen in ihren Härtefonds. Dieser Fonds kann von Menschen in Anspruch genommen werden, die durch eine Krebserkrankung in finanzielle Not geraten sind.

Monatlich baten im letzten Jahr 1.300 Menschen schriftlich, telefonisch oder per E-Mail den Informations- und Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe um Hilfe. Die Organisation verschickte im Jahr 2007 insgesamt 5,7 Millionen kostenfreie Informationsbroschüren und Faltblätter. Das Interesse für stets aktuelle Informationen zum Thema Krebs steigt", sagte Kebshilfe-Pressesprecherin Dr. Eva Kalbheim. Daher würden die begehrten „Blauen Ratgeber" über die unterschiedlichen Krebsarten regelmäßig auf den neuesten Stand der Erkenntnis gebracht, sagte die Ärztin. ( www.krebshilfe.de )

  

 

© PROMETHEUS 134/2008

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 134, August 2008